8. Juli 2010

Der Sueden Perus

VOM MEER IN DIE DUENEN

Nachdem ich nun etwas Zeit in HUANCHACO am Strandt verbracht hatte fuhr ich weiter nach PISCO, diese Stadt traegt den gleichen Namen wie der in dieser Gegend hergestellteWeinbrand aus Muskattrauben, der oft gemixt mit Eiweiss, Limette usw. als Pisco Sour serviert wird und quasi DAS Nationalgetraenk der Peruaner ist. Mir schmeckt er gar nicht, Caro liebt ihn :D

Abgesehen davon ist PISCO nicht sehr spannend, daher machte ich einen Ausflug in den Mini Urlaubsort PARACAS am Meer und von dort mit einer organisierten Tour zu den ISLAS BALLESTAS. Das Boot fuhr eine Stunde zwischen Hoehlen und Felsboegen her auf denen vereinzelt Humboldtpinguine umherwatscheln, Seeloewen herumliegen und tausende von Voegeln (Kormorane, Pelikane usw.) herumfliegen. Die letzteren produzieren unheimlich viel Guano (Vogelkotduenger) so dass die ganzen Felsen weiss beka**t sind, hehe.

Irgendwie sahen die Inseln aus als stammten sie aus einem Fantasyfilm, vielleicht aus "Herr der Ringe", es war insgesamt interessant und zudem schoen die Meerluft um sich zu haben, wenn es nicht gerade wieder nach Gunao roch.
Die zwei Tage dort verbrachte ich mit einer Kanadierin und einem Typen aus Alaska der ein paar interessante Geschichten auf Lager hatte, sowohl aus seiner Heimat als auch aus Peru, denn hier lebt er schon eine Weile und versucht auf verschiedenen Wegen Geld zu verdienen. Ich war froh die beiden kennengelernt zu haben, denn Pisco schien nicht das sicherste Pflaster zu sein...so warnte uns schon die Rezeptionistin im Hostel nicht mehr als umgerechnet etwa 15 Euro mit auf die Strasse zu nehmen und alle anderen Wertgegenstaende im Safe im Hostel zu verschliessen. Nachts sollte man das Hostel nicht verlassen oder sich mit einem registrierten Taxi direkt vor die Tuer fahren lassen. Ja, da fuehlt man sich sicher!



In der Nacht konnte ich kaum schlafen, denn die Stadt schien von Haehnen bevoelkert, die aus ganzer Kehle krakehlten. Maenner schrien in regelmaessigen Abstaenden...was war da los? Am naechsten Tag erfuhr ich, dass es die ganze Nacht lang Hahnenkaempfe gegeben hatte. Wow. Ich verliess den Ort schnellstens und machte mich auf den Weg nach ICA genauer HUACACHINA, nur etwa eine Stunde entfernt.

Hier erwartete mich eine Oase mitten in den Duenen. Sie ist sehr bekannt und auch auf dem 50 Nuevo Sol (peruanische Waehrung) Schein abgebildet.

Bei allem was ihr bisher in meinen Berichten ueber Peru gelesen habt werdet ihr nun erkennen, dass das noch lange nicht alles ist was Peru zu bieten hat, vor allem auf die Landschaft bezogen. Denn hier wurde ich wieder aufs Neue ueberrascht:
In Ica angekommen brachte mich ein Taxi ins nahegelegene HUACACHINA mitten in riesigen Duenen gelegen. In der Mitte ein See von Palmen und anderen Pflanzen umgeben. Rundherum sehr touristisch, aber trotzdem idylisch. Viele Hotels und Hostels, Restaurants und Souvenirverkaeufer. Der Ort lebt vom tollen Wetter tagsueber und natuerlich den Ausfluegen in die Duenen, genauer dem Sandboarding.



Natuerlich musste ich das ausprobieren! Wir wurden mit 8 Leuten (Brasilianer, US-Amerikaner, Israelis, Franzosen) plus Fahrer in einem Sandbuggy bugsiert, angeschnallt und gewarnt alles gut zu verstauen.
Mein Magen fuehlte sich etwas merkwuerdig an als etwa 10 von diesen nicht besonders vertrauenerweckenden Fahrzeugen hintereinander gereiht und motorenbruellend da standen und die Peruaner wild gestikulierend und mit hektischen Blicken das Signal zum Start gaben...

Wir brausten mit einem Wahnsinnstempo los und befuhren erschreckenderweise ganz schoen steile Duenen. An der Kante blieb der hohen Duenen rutschte uns fast das Herz in die Hose, denn manglaubte das Ding wuerde sich gleich ueberschlagen, ABER man muss in diesem Moment "einfach" Vertrauen in den Fahrer haben: "der weiss schon was er tut und will ja schliesslich auch unversehrt aus der ganzen Sache kommen."

Zwischendurch hielten wir an und schwangen uns auf die Bretter. Diese aehneln Snowboards sind aber dicker und haben eine weiche Binduing aus Klettverschluss, sodass man auf dem Bauch liegend mit Blick nach vorne (ja das ist etwas unheimlich) die Duenen herunterrutschen kann.
Erst kleine, dann grosse! Besonderen Respekt hatte ich vor der letzten etwa 80 Meter hohen Duene vor allem erinnerte ich mich an die Geschichten, dass Leute sich hierbei schon die Muender blutig gestossen hatten... Aber natuerlich wollte ich mir diesen Spass  nicht nehmen lassen und wagte es und es war... ein echter Adrenalinstoss.

Zu schreien wagte ich allerdings nicht, denn ich wollte nicht an Sand ersticken. Natuerlich fuhren wir passend mit dem Sonnenuntergang an einen weunderbaren Ausscihtspunkt, machten schoene Bilder und fuhren voellig zufrieden wieder in die Oase zurueck.
Natuerlich erklomm ich die Duenen zu Fuss nochmal am naechsten Morgen und genoss die weite und faszinierende Sicht auf die unendlichen sandigen Weiten und genoss die Stille. Der Weg herab war toll, denn ich rannte springend! Noch Tage spaeter fand ich Sand in allen Ecken. Ich fand zudem ein nettes Hostel indem ich das 6er Zimmer nur mit einer Israelin teilte und den Pool direkt vor meiner Zimmertuer hatte.


Nach all diesen Naturvergnuegen lockte es mich nun wieder in eine schoene und lebendige Stadt zu kommen in der ich das Stadtleben auskosten koennte. Die "weisse Stadt" AREQUIPA schien mir der perfekte Ort hierzu. Hier sollte ich von nun an die naechtsen 2 Wochen verbringen, die letzten 2 Wochen bis zu meinem Wiedersehen mit Carito! Was ich in AREQUIPA und Umgebung erlebt habe erfahrt ihr naechstes Mal, so viel kann ich verraten: es war wieder ein ganz bunter Mix!

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