30. September 2010

Verhext: Klimasturz, Rucksack weg & Airport zu

Nach der Uyuni Tour bzw. nachdem Deutschland aus der WM flog, fing unsere ganz persönliche Pechsträhne an und hielt gute 2 Wochen. 


Kranke Busfahrt & Entführungsängste

Tanja, Lena und ich wollten von Uyuni nach SUCRE weiter. Das Busticket gebucht und mein Magen bereit, mir diese Busfahrt zur schlimmsten meiner Reise zu machen. Wir wurden vorgewarnt, dass die Strecke von 8 Stunden aus komplett unbefestigter "Straße" besteht und die Nachttemperaturen auf bis zu 0 Grad abfielen. Da ich bereits während der gesamten Uyuni Tour krank war und die unangenehmsten Erfahrungen machen musste, setzte sich das Ganze noch fort. Kaum eingestiegen und in der letzten Reihe einquartiert, krampfte sich mein Magen im 40 Sekundentakt so furchtbar zusammen, dass ich teilweise hätte heulen können. Ich gewöhnte mich langsam dran und versuchte zu schlafen. Das Rütteln des Buses hinderte mich daran und verschlimmerte es. Nach einer Stunde tief atmen und abwarten, verschob sich der Magenschmerz nach oben und schwenkte in Übelkeit um. Das Gefühl kannte ich bereits aus La Paz und von der Salzwüstentour und wusste, dass das nicht gut ausgeht. 
Der Bus war wie immer randvoll und ich hatte Mühe, mich über die auf dem Boden liegenden Menschen zu schlängeln, nachdem ich mich entschieden hatte, den Fahrer zu kontaktieren. Im Fahrerkabuff klebten nebst Fahrer 7 (!) weitere Personen - stehend. Ich bat ihn, anzuhalten, es sei dringend und mir ginge es nicht gut. Er motzte mir spanisch entgegen, dass wir in 20 Minuten halten. Bamm, Tür zu. Ich merkte, dass mir mein Magen noch exakt 3 Minuten Schonfrist gab, bevor ich mich hätte übergeben müssen. Ich trommelte immer stärker gegen die Tür, alle starrten mich an, der Fahrer motzte und ich machte ihm sogar noch ein Angebot: "O bien parada o voy a vomitar en el autobús" - entweder Sie halten an oder ich kotze in den Bus. Er hielt, ich rannte. Einzelheiten will ich ersparen, auf jeden Fall arbeitete mein kompletter Körper gegen mich. Nun lagen nur noch 7 Stunden vor uns...

Taxitour auf bolivianisch  - Entführung oder Hilfsbereitschaft?

Als wir um 2Uhr nachts irgendwo in Potosí, 100 km vor Sucre, hielten, machten wir eine seltsame Taxierfahrung. Abgemacht war, dass wir dort 1 Stunden warten und mit dem nächsten Bus nach Sucre weiterfahren. Dann wurden alle Touris / Gringas rausgerufen. 3 Österreicherinnen und wir 3. Sie verfrachteten unsere Rucksäcke in ein Taxi und sagten, wir fahren damit (statt mit dem geplanten Bus). Uns war es absolut nicht geheuer, zumals nur wir Touris gebeten wurden. Totale Aufregung, keine Antworten und irgendwann war sogar der Bus mit den Einheimischen leer und wir hatten keine Alternative. Als ich unseren Busfahrer fragte, ob wir für das Taxi zahlen müssen, stoppte er. Natürlich zahlen. Touristenabzocke. Wir meckerten alle sechs weiter. Angeblich sollten wir für die 2,5 Stunden jeder nur 5 Bolivianos zahlen (50 Cent). Bolivien ist billig, aber das konnte nicht sein! Wir dachten an Entführung, Touriabzocke oder Mädchenhandel...um diese Uhrzeit kommen einem wirre Gedanken. Wir waren alle skeptisch und genervt und redeten mit dem Taxifahrer. Er schien mehr oder weniger "Okay" zu sein und leider auch unsere einzige Chance, dort wegzukommen. Da wir zu sechst waren, enttschieden wir uns gegen unseren Menschenverstand doch für die Fahrt. 
Wir blieben alle hellwach und starrten ununterbrochen auf die Straße. Lena kramte ihr Taschenmesser hervor und hielt es bereit, da wir feststellten, dass unsere Türen von innen nicht aufgingen. Aber Tanja hielt ihn wunderbar wach, saß vorn neben ihm und unterhilet sich prima. So erfuhren wir immer mehr von ihm und es stellte sich heraus, dass er selbst in Sucre lebt, mit seiner Frau, 2 kleinen Kids. Da seine Schicht vorbei war und er so oder so nach Sucre musste, nimmt er immer Touristen für einen Minibetrag mit. So bleibt er wach und die Leute kommen weiter. Am Ende suchte er sogar noch eine Ewigkeit mit uns ein Hostel, weil wir alle nichts hatten, trug unsere Koffer und war unglaublich entgegenkommend. Wahnsinn, wie man sich täuschen kann. 

Der Aufenthalt in Sucre war schön. Eine bildhübsche Stadt mit weißen und creme farbenen Gebäuden, vielen Kirchen, sauber, viele Nebenstraßen. Wir genossen die Zeit nach der Tour und verbrachten den Tag mit Souvenirshopping, Cafés, bummeln und Sonne genießen. 


Keine Weiterfahrt - Busse voll! 
Ich wollte mich am Samstag mit einem Reisefreund Dennis aus den USA, den ich in Argentinien kennen gelernt hatte, in Brasilien wiedertreffen, um gemeinsam das WM Finale zu sehen. Als wir uns ein Ticket für den nächsten Tag kaufen wollten, waren die Ticketstände am Busbahnhof geschlossen. Am nächsten Morgen sind wir wieder hin. Was uns dort erwartete, war eine Masse an aufgedrehten Bolivianern und jeweils enormem Reisegepäck. Die Hoffnung, am gleichen Nachmittag wegzukommen, sank schlagartig gegen Null. Nach 1,5 Stunden hin und herflitzen und warten, gingen 3 Personen vor uns die letzten 2 Tickets nach Santa Cruz, um von dort weiter zur Grenze nach Brasilien zu fahren. 
Tickets weg, Laune im Keller. Zur Entschädigung suchten wir uns noch ein hübsches Hostel, in dem wir toll kochen und entspannen konnten. 
Zur gleichen Zeit in Sucre waren meine zwei Reisebekanntschaften aus der Schweiz. Die Mädels hatte ich in Buenos Aires getroffen und sie dummerweise in Sucre verpasst. Dabei hätten sie nur eine Email schicken müssen. In Potosí während unseren "Salzminenaufenthalts" verpasste ich Tomas den Kolumbianer von den Iguazu Falls und noch die Kölnerin Nina, mit der ich in Chile unterwegs war. Knapp vorbei jedes Mal. Aber dieses Mal sollte mir das nicht nochmal passieren.

Der Bushorror geht weiter

Dieses Mal wurde Tanja wieder krank. Ich habe ein Breitbandantibiotikum angefangen, sodass es mir wieder besser ging und bei Tanja ähnliche Symptome wie bei mir 3 Tage zuvor. Echt ätzend, da wir wieder mal eine lange Busfahrt auf unbefestigten Straßen vor uns hatten. 15Stunden im Bus, ausnahmensweise mal Beinfreiheit, aber soviel Schotter und ungesicherte Straßen, wie es eigentlich kaum sein kann - anstrengend ³. Ankunft 5Uhr am Terminal Santa Cruz, von wo wir laut vorher erfragter Information ab 7Uhr mit dem nächsten Bus weiterfahren sollten. Überraschung: der nächste Bus fuhr um 17Uhr - 12 Stunden warten!!! Wir schleppten uns durch einen riesigen Supermarkt und freuten uns über soviele lange nicht gesehene Sachen und Lebensmittel. Dann noch das WM-Spiel (ja, es war inzwischen Sonntag und wir noch 2 Tagestouren vom Treffen mit Dennis entfernt). Glückwunsch Spanien! 

Worst case: mochila perdido - Rucksack verschwunden!

Mit einer Stunde Verspätung starteten wir aus der Hitze Richtung Corumbá (Grenze Bolivien-Brasilien). Unser Tickettyp versprach uns, dass wir bis über die Grenze ins brasilianische Corumbá kämen, ohne den Bus zu wechseln. Wir zahlten 130 Bolivianos. Wir waren voller Vorfreude, Bolivien endlich zu verlassen, weil es gesundheitlich genug war. Aber ich hatte schon kurz vor Start ein ungutes Bauchgefühl, dass mein Rucksack nicht im Bus ist. Also bat ich den Fahrer mehrmals, mich in den Kofferraum sehen zu lassen. Er blubberte mir was vor und meinte, alles sei da, wo es sein muss. Auch Tanja ging hin und bat ihn - erfolglos. Selbst unterwegs bei den Pausen kam niemand meinen Bitten entgegen. Einziger Trost: das war die bequemste und platzreichste Fahrt seit Monaten!

Als wir 6.30 in einem kleinen Ort vor der Grenze (immer noch in Bolivien) ankamen, hieß es Endstation. Mir kam schon ein leichtes Aggressionsgefühl den Hals nach oben.
Fazit 1: Wir wurden von der Agentur verarscht, der uns weder über die Grenze noch nach Corumbá fährt.
Fazit 2: Wir wurden als Gringas über den Tisch gezogen und zahlten 130 BOV statt nur 90! 
Fazit 3: Meine weibliche Intuition funktioniert hervorragend! Denn als wir zum Gepäckfach kamen und nur noch Tanjas Rucksack drin lag, platzte mir der Kragen. Mein Rucksack mit allen Habseeligkeiten war weg! Ich fing an wie wild Fragen zu stellen und zu fauchen. Die Typen antworteten mit bla bla und entschuldigten sich noch nicht einmal. Ich wurde lauter und aggressiver und weil mein Spanisch nur bedingt reichte, baute ich ab und zu ein "fuck" ein, was sie verstanden und sich irgendwann mal bequemten, in der Busagentur anzurufen. 
Nach einer Stunde dann die gute Nachricht, dass mein Rucksack gefunden wurde. Er ist in einem anderen Bus in eine andere Stadt gefahren. Er sollte zurückgebracht werden, was insgesamt 6 Stunden dauern sollte. Und das hieß wieder, dass wir den Bus hinter der Grenze nach Bonito, unserem Zielort um Dennis zu treffen, wahrscheinlich nicht kriegen konnten. Aufregen brachte nicht viel, also vertrieben wir uns die Zeit im Internetcafé. Plötzlich um 11.45 legte jemand still und leise meinen Rucksack in die Wartehalle und man rief mich. Da war er! Mein Rucksack! Mit allem drum und dran! Ich war glücklich. Jetzt nichts wie weg aus Bolivien, zack über die Grenze und noch den letzten Bus schnappen. Denkste...

Grenze zu - Nerven blank!

Wir mussten auch noch Geld tauschen, weil man unsere Bolivianos in Brasilien nicht mehr akzeptierte. Wir konnten kein Geld abheben und kratzten unsere letzten Kröten zusammen. Bis sich mal ein Taxi bequemte, uns zur Grenze zur fahren, vergingen wertvolle Minuten. Dann fuhr der uns erstmal schön bis nach Brasilien, was natürlich nicht geht, weil wir dann illegal im Land wären und keinen Einreisestempel hätten. Also zurück zum Bolivienhäuschen zum "einchecken". Der Typ parkte so weit weg, dass wir 2 Minuten nach Mittagspausenbeginn ankamen. Bei gefühlten 38Grad und 25kg Gepäck standen wir vor dem Haus und lasen Mittagspause von 12 bis 14Uhr!!! Es war 12.02 und ich schrie los. Ich schimpfte mit einer Kraft und Ausdauer und fing irgendwann kurz zu heulen an, weil meine Nerven so blank lagen wie noch nie auf diesem Trip. Tanjas Reaktion in solchen Momenten äußern sich als schlapp lachen über die Absurdität unserer Pannen, was mich widerum so irre machte, dass ich sie ganz schön anschnurrte. Daraufhin dampfte sie ab, ich heulte mich aus und stapfte hinterher, um mich zu entschuldigen. Sie verstand mich und wir warteten wortlos im Schatten.
Mit unserer "Bolivien-alles-ist-mir-scheiß egal-Stimmung" bekamen wir 14.10 unseren Ausreisestempel. Raus aus dem zwar wunderschönen, aber gespickt mit einigen Lügnern, Abzockern und Stümpern besetztes Land, welches unsere Mägen demolierte und unsere Nervenkostüme zerriss. 

Am brasilianischen Eingang gab es technische Systemschwierigkeiten, die uns 40 Minuten aufhielten - ich weiß nicht was ein Stempelkissen für den Pass mit Technik zu tun hat? In der Zeit kam noch die beste Nachricht: Es fährt täglich nur ein Bus von Corumbá nach Bonito - um 14Uhr! Wir haben ihn um exakt 50 Minuten verpasst und durften nun 23 Stunden warten! Mein Puls...wir waren inzwischen zu schwach zum Heulen, unser Spanisch war aufgebraucht und die Vorwarnungen wurden rüde bestätigt. 
Es gab ein Hostel, zu dem wir noch gelotst wurden. Vollgepackt mit unangenehm viel Gepäck und schwüler Hitze kamen wir nach 25 Minuten an. Und jetzt das Nächste: wir reisen seit 4 Monaten und noch NIE war ein Hostel ausgebucht. Ratet mal! Voll! Tanja und ich müssen so mitleidig ausgesehen haben, dass die Big Mama des Hostels und ihre Big Tochter einen Plan B für uns hatten. Sie richteten uns die Nachtschicht-Ausruhkammer ein, Extramatratze und fertig. Wir nahmen sofort und dankbar an. Glücklich, nach einigen Wochen endlich in die Wärme zu fahren, braute sich ein wahnsinns Gewitter und Stürme zusammen. Und das hielt an...

Das Hostel war voll mit 46 Teenies (13 bis 19 Jahre) aus Argentinien, die mit den Betreuern Carlos, Rodolfo und Alfredo (40-60 Jahre) unterwegs waren. Laut ,lustig und bald unsere Freunde. Wir erfuhren, dass der Trupp am nächsten Tag in den gleichen Ort wie wir fahren will was uns sehr entgegen kam. Wir wollten sie kennen lernen und mitfahren, um einerseits sicher zu gehen, wegzukommen und andererseits um Geld zu sparen. Ganz zuuuuufällig und scheinheilig kamen Tanja und ich mit einem von den Betreuern ins Gespräch und schilderten erst einmal unsere Mitleid erregende Geschichte und erwähnten unser nächstes Ziel Bonito. Er sprang drauf an und bot von sich aus an, uns mitzunehmen. Volltreffer. Noch ein paar Abklärungen mit den Kollegen und den Fahrern und wir hatten eine kostenlose Mitfahgelegenheit nach Bonito am nächsten Mittag.
Tanja ging sogar noch mit auf eine Flussfahrt, auf die uns die Gruppe eingeladen hatte. Ich hatte mein nächstes Flugticket nicht mehr wiederfinden können und musste mich deswegen telefonisch um das Problem kümmern. Wir trafen uns später am Hafen und hatten eine sehr unterhaltsame, 6 stündige Fahrt. Die Mädels und Jungs scharrten sich im Bus um uns und waren voll begeistert von der Geschichte zweier europäischer Mädels. die auszogen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Also wir ;) Und irgendwann kamen wir dann nach 72 Stunden Odyssee in Bonito an. Die Freude über das Wiedersehen war groß, das Hostel voll! Wir fanden eine nette kleine Bleibe und gingen noch eine ordentliche Portion weitaus leckereres brasilianisches Grillfleisch verdrücken, obwohl wir gar keins wollten. Die Verständigung war nämlich umso schwieriger, weil die Brasilianier in dem Landesteil mit ihrem Portugieisch unser Spanisch null komma nix verstanden (im Gegensatz zu den Brasilianern im Süden).
Das Wetter ist ganzjährig (eigentlich) der Knaller und Bonito gilt als traumhafter Ort zum Schnorcheln, Tiere entdecken, Höhlenwanderungen und Erkundungen. Das Wetter kühlte sich von 26 Grad schlagartig auf 10 Grad ab und blieb alle Tage so. Wir konnten weder schnorcheln, noch Radtouren starten noch Boot fahren. Tanja kurierte sich noch weiterhin aus. Am zweiten Abend waren wir im Hostel von der argentinischen Teeniegruppe zum Barbeque eingeladen. Das war so nett von denen, sie bedankten sich sogar, dass wir bei ihnen im Bus mitkamen, dabei hatten wir zu danken. Wir brachten 3 kg Snacks und Süßes für die Kids mit und Wein für die Betreuer. Die freuten sich entsprechend und wir bekamen ein sehr sehr schmackhaftes und reichhaltiges BBQ. Der dritte Tag war nur noch 8 Grad kalt und voll verregnet. Gegen Mittag mussten wir leider auch schon alle weiterfahren. Dennis fuhr mit uns noch ein Stück in die gleiche Richtung und dann nahmen wir wieder einmal Abschied. 

Airport geschlossen!
Nach 4 Std. kamen wir um 19Uhr in Campo Grande an und mussten die Zeit bis zum Flieger 5.30 rumkriegen. Wir ließen uns in Zentrumsnähe absetzen und hatten zum Glück nen Brasilianer dabei, der sich auskannte und uns "auf ein Taxi" einlud. Wir gingen was essen und schnatterten ganz nett. Auch da lud er uns ein, alles Firmenrechnung. Das nächste Taxi zum Airport durften wir auch nicht mitfinanzieren. 21Uhr, nur noch gute 8 Std. warten. Wir machten es uns im Airportrestaurant gemütlich und ruhten uns etwas aus. Kaffee, lesen, Tagebuch schreiben.
Bis Mitternacht wurden mehr und mehr Flüge gecancelt und wir wurden langsam stutzig. Zu recht, denn als wir um 1 Uhr einchecken und Gepäck aufgeben wollten, sagte man uns, dass unser Flug nach Salvador noch nicht bestätigt sei und wir gegen 3Uhr wiederkommen sollten. Wir ahnten nichts Gutes, aber wie besch... es noch werden konnte, hätten wir uns nicht ausgemalt. 

Wir wurden stündlich vertröstet. Irgendwann um 6 Uhr erbat ich uns Gutscheine fürs Restaurant, die wir dann nach weiterem Warten bekamen. Inzwischen waren wir 25 Stunden wach und langsam echt groggy, weil wir ja auch nicht schlafen konnten, da unser gesamtes Gepäck um uns herum gelagert war. Immerhin hatten wir eine gemütliche Bank und standen nicht wie hunderte Leute doof in der Wartehall rum. Der Airport entpuppte sich langsam zu einer Kugel aus aggressiv-wartenden Menschen aus aller Herren Länder, deren Minen sich stündlich verdüsterten. Die Schlangen an den Schaltern wurden so lang, dass man das Ende nicht mehr sah und die ersten Kamerateams rückten ein. DIE WARTEHALLE WURDE ZUR WARTEHÖLLE.

Wir ließen uneren Flug auf 14.30 umbuchen und wurden weiter vertröstet. Die Wetterlage verschlechterte sich und alle Flüge wurden gecancelt. Wir bauten uns ein Lager auf. Gepäckwagen am Tisch, nasse Handtücher zum Trocknen drüber, (Hotten Totten) Beine hoch, Schlafsack zum Kuscheln und viel Kaffee. Ich hatte inzwischen 22Seiten Tagebuch geschrieben, Tanja las eifrig ihr Buch und wir machten uns über unsere Missgeschicke der letzten Woche lustig.  Ein netter Brasilianer, Mittvierziger, klein und kahler Kugelkopf mit lieben Augen  kam zu uns und sagte, er wolle uns was schenken. Er beobachtete, wie ich stundenlang mit meinem Minikugelchreiber (5cm) schrieb und überreichte uns 2 schicke Silberkulis. Entzückend. Gegen Mittag Wetter noch mieser, Chancen sanken.  Und dieses Mal versagten auch Tanjas Nerven ähnlich wie meine an der Grenze - nur viel ruhiger ;)  Wir bekamen die nächsten Essensgutscheine und bedienten uns am Buffet. Um 14Uhr sollten wir tatsächlich einchecken. Just in dem Moment als wir zur Tür gehen, kommen uns alle entgegen. Neue Nachricht:
DER AIRPORT WIRD GESCHLOSSEN - auf unbestimmte Zeit. 

Grund: einmal alle 10 Jahre gibt es einen Klimasturz in Brasilien, wo es jahresdurchschnittlich 25 Grad sind. Außer jetzt: 12 Grad, Nebel und Regen.

Super, das fehlte noch. Zurück zum Schalter, nächsten Flug buchen. Es war Freitag Nachmittag und alle Samstag Flüge waren weg! Prima, noch 2 Nächte in der Klimafalle. Wir fragten erneut und bestimmter und fordernder nach einem Hotel. Nachdem man uns morgens sagte, dass die Fluggesellschaft keine Hotels stellt, da es höhere Gewalt ist, kamen sie uns dieses Mal tatsächlich entgegen und stellten uns 2 Tage ein Hotel! Wahnsinn. 
Wir drehten langsam durch. 40 Stunden wach, 23 Stunden am Airport warten. Unser Unmut und die totale Übermüdung schlugen um in Albernheit und Lachanfälle. Wir mussten nämlich weitere 3 Stunden auf die Gutscheine warten.


 



Dann brachte uns tatsächlich ein Taxi ins Hotel. Und was für eins. Unsere Pechsträhne wurde unterbrochen. 4 Sterne, schicker marmorierter Eingang, Pagen, roter Teppich. 2 Nächte inklusive Frühstück, Mittags- und Abendbuffet!!!
Eine 36 stündige Schlaf-Ess-TV-Orgie startete. Bequeme Betten, KabelTV, eine lange heiße Dusche, schneeweiße Laken und relaxen. Wie lange hatten wir sowas nicht? Das Essen im Hotel war super. Nach dem bolivianischen Essgrusel der letzten Wochen wurden wir hier absolut verwöhnt am riesigen Buffet - 3 mal täglich. Zwischendurch jeweils 3 Filme und pennen. 
 
Wir trafen noch Rodrigo, den wir am Flughafen kennenlernten. Der hatte die Info, dass auch am Sonntag noch keine Flüge starten und sämtliche Flüge für Montag und Dienstag ausgebucht waren! Das war zu viel! Wir starrten uns an und begannen uns schlapp zu lachen. Daraufhin gönnten wir uns ne Flasche Martini von der Tanke und bekamen für die Nacht sogar Rodrigos Laptop und schauten bis 2Uhr Greys Anatomy auf DVD. Dummerweise mussten wir 5Uhr raus, weil wir uns entschieden hatten, mit dem Bus nach Sao Paulo zu fahren und von dort nen Anschlussflug zu buchen. 6.30 ausgecheckt und die Rechnung  unterschrieben. Unser Aufenthalt hat die Fluggesellschaft glatte 200€ gekostet!

Am Airport wurde uns bestätigt, dass ein Bus nach Sao Paulo gestellt wird, sodass wir in einem nigel nagel neuen Bus mit Essen und Trinken durch Mato Groso del Sur düsen konnten und die zunehmende Wärme des Landes spürten.

Hochachtungsvoll und wieder zufrieden gestellt, Eure Caro



22. September 2010

Mit dem Jeep durch malerische Landschaften, vorbei an Lagunen, Vulkanen und Geysiren - Und dann … Salz so weit das Auge reicht

Wir freuten uns schon seit Wochen auf eine Tour durch den Süden Boliviens und durch die bekannteste und größte Salzwüste der Welt: SALAR DE UYUNI.
Bei einer Agentur, die uns bereits empfohlen wurde, fragten wir diese Tour an und holten uns direkt noch Freunde ins Boot, die uns auf der Tour begleiten wollten. Zu fünft plus Fahrer bzw. Koch fuhren wir ein einem Sonntagmorgen in TUPIZA los. Unser gesamtes Gepäck wurde auf dem Dach eines Jeeps verstaut, denn die Tour sollte in … enden.  Wir fuhren zusammen mit einem zweiten Jeep los und waren froh über den guten Zustand der Wagen, denn wir hatten zuvor schon unzählige Horrorgeschichten über kaputte Windschutzscheiben, sehr wenig Platz und betrunkene Fahrer gehört. Wir machten es uns also bequem in dem Jeep der uns 4 Tage durch das schöne bolivianische Hochland fahren sollte.

Am ersten Tag sahen wir die Quebrada de Palala (spitze, schmale Felsformationen), die über die Jahre von Erosion und Regen geformt worden sind und einfach irre aussehen. Den Ausblick genossen wir natürlich nicht nur aus dem Wagen, sondern stiegen mittendrin immer wieder aus. 

Auf unserer Fahrt durch das Altiplano bekamen wir viele Alpakas und Vicunas zu sehen, der Fahrer sorgte mit folkloristischer Musik für die richtige Stimmung.
Wir waren zum Glück darauf vorbereitet, dass es sowohl am Tag kühl als auch nachts sehr kalt werden würde, denn das war es tatsächlich! Nachts erreichte das Thermometer Minusgrade und die Lehmhütten in denen wir schliefen hatten keine Heizung o.ä., lediglich im Aufenthaltsraum gab es manchmal einen kleinen Ofen oder eine Wärmelampe. Von Wärme kann man aber trotzdem nicht wirklich sprechen, so behalfen wir uns mit Schichtenweise Lama- und Alpakaklamotten, mit Schlafsäcken und warmem Tee. Caro und ich hatten natürlich auch wieder Glück mit unserer Gruppe, das waren nämlich alles super nette aufgeschlossene und dazu noch witzige Menschen mit denen das gemeinsame Essen und Trinken richtig Spaß gemacht hat. Sogar getanzt haben wir in der ersten Hütte in San Antonio de Lipez (4260 Meter ü.n.N. mit 250 Einwohnern), so wird man auch warm!
In dieser Nacht wurden wir zum ersten Mal Zeugen eines wunderbar klaren und einfach wahnsinnig schönem Sternenhimmel an dem man sogar die Milchstraße sieht!
Leider hatte Caro mit ihrem Magen zu kämpfen und wir verfluchten ihn dafür, dass er gerade hier Mucken machte wo man den ganzen Tag im Jeep sitzen und über Huckelpisten fahren musste. Caro tat mir richtig leid zwischendurch und leider konnte man auch gar nix so richtig für sie tun… aber sie war tapfer!
Am 2. Tag sind wir wie auch an den darauf folgenden Tagen sehr früh aufgestanden. Zum Frühstück gab es diesmal knüppelhartes Brot mit Marmelade, Tee und Instantkaffee. An diesem Morgen bei Sonnenaufgang kamen wir an der Geisterstadt San Antonio (4690M) vorbei, hier sieht man viele uralte verlassene Häuser aus Gestein. 
Später erreichen wir unsere erste Lagune, die den Namen Morejon trägt, sie ist umgeben von Formationen aus vulkanischem Gestein und wunderschön. Nach weiteren Lagunen erreichen wir gegen Mittag dann endlich die langersehnten natürlichen Thermalquellen (26-30 Grad), die medizinische Effekte bei Rheuma usw. haben können. Nach etwa 20 Minuten wurde es Zeit diesen wieder zu entsteigen, denn ein erstes Schwindelgefühl setzte bereits ein. Aber dagegen half ein leckeres stärkendes Mittagessen. 
Sonst aßen wir meist irgendwo in der Natur an Felsen, Ruinen o.ä. wo die Guides ein kleines Buffet aufbauten und alles lecker anrichteten. Das nenne ich LUXUS, wir waren begeistert.
Die Laguna Verde, die am Fuße eines Vulkans liegt, ist mit ihrem türkisen Wasser ein Highlight. 
Das Salzwasser verfügt über einen erhöhten Anteil an Magnesium, arenic, lead und calcium carbonate und erhält seine Farbe in Kombination mit dem stetigen Wind der das Wasser und damit die Mineralien in Bewegung und im entsprechenden Mix hält. An diesem Ort befanden wir uns auch an der Grenze  zu Chile.
An einer anderen Lagune trafen wir auf Flamingos, die wir jedoch kurz nach unserem Ankommen mit unserem "Lärm" schon wieder verjagten, leider.
Auf unserer Tour trafen wir nur selten auf andere Menschen, lediglich in dem ein oder anderen kleinen Örtchen mitten in der Wüste traf man auf Einheimische oder auch mal nen anderen Reisetrupp. Auch wenn diese Orte uns sehr exotisch erscheinen mögen, so sind wir selbst exotischer als wir es manchmal vermuten würden… man beachte bitte das Bild von Caro und den Männern des Dorfes!
Abends bei unserem zweiten Quartier angekommen, erklimmen wir noch schnell einen nahegelegenen Hügel von dem aus man den Sonnenuntergang bestaunen konnte. Die Landschaft wurde im Sekundentakt in neue Farben getaucht und es wurde sehr schnell sehr kalt.
Wieder schliefen wir in einfachen Betten, wieder hatten wir viel Spaß beim Abendessen und diesmal gabs sogar Wein und Tanz.
Auch am dritten Tag sahen wir wundervolle Landschaften, moosige weite Flächen mit kleinen Bächen darin,


die Dalí Wüste,

den Arbol de Piedra (Steinbaum)

und Geysire. In diesen blubberte der Schlamm und es stieg Dampf auf, der Schwefel stieg einem in die Nase wenn man sich ihnen näherte.
Wir hatten das eigenartige Gefühl uns auf einer Mondlandschaft zu bewegen, liefen neugierig herum und machten wie so oft abertausende von Bildern.
Unsere dritte und letzte Nacht auf dieser Tour verbrachten wir in einem Salzhotel wo wir auf andere Reisegruppen trafen.
Das Gebäude und alles was sich an Mobiliar in ihm befindet besteht aus Salz: Bettsockel, Tische, Stühle, Deko etc. Wir staunten nicht schlecht und freuten uns… auch über die warme Dusche. Zum Glück waren wir die erste Gruppe, denn es gab nur eine davon, hihi. Abends saßen alle in einem Raum, aber wir waren offensichtlich die Gruppe mit dem meisten Spaß und damit wohl auch dem höchsten Lautstärkepegel. Spätestens als der Guide den Jeep so befördern wollte, dass dessen Scheinwerfer uns drinnen noch Licht spenden (das Licht im „Hotel“ war ab 22h aus energietechnischen Gründen aus!) mischte das die Gruppe so richtig auf, denn… im angeschwipsten Zustand schrappte er den einen Jeep längs am anderen entlang. Ihm schien das aber am wenigsten auszumachen und er stellte den Wagen fröhlich torkelnd vor unserem Fenster ab und stieg zu uns hinein. Die Musik die aus seinem Wagen dröhnte animierte uns zum Tanzen. So oder so ähnlich ging der Abend dann irgendwann zu Ende. Eigentlich viel zu spät wenn man bedenkt, dass wir am nächsten Morgen wieder um 4h im Jeep sitzen mussten.
Das Aufstehen viel uns trotzdem nicht schwer, denn an diesem Tag sollten wir endlich die Salzwüste zu Gesicht bekommen! Wir befuhren sie in schnellem Tempo und verloren langsam den Blick auf Berge, Sand und Gestein. Einzig Salz umgab uns noch als wir anhielten und uns die langsam aufgehende Sonne anschauten.
Uns bot sich ein traumhaftes Panorama, das ich mit Worten kaum zu beschreiben vermag. Farben wie aus einem Himmelsreich, aus einem Elfenland, sich stetig in kleinen Nuancen verändernd, so dass man immer wieder aufs Neue verzaubert wurde.

Man hätte ewig dort verharren wollen, doch wir fuhren noch ein Stück weiter. Dort machten wir unsere kleine Fotosession und das Spiel mit der Perspektive begann.
Mit der Gruppe machten wir ein Bild als "versteinerte Lamas" , dies ergab sich aus einem running Gag vom Vorabend...


Das Frühstück bekamen wir auf einer Kaktusinsel.

Später machten wir Halt bei einem kleinen Salzmuseum wo ich dieses süße Kind der Verkäuferin im Laden halten durfte. Danach mussten wir diesen schönen Flecken Erde wieder verlassen, aber das taten wir wenigstens auf dem Jeepdach sitzend!

Dann deckten wir uns mit Souvenirs von kleinen Straßenständen ein, ja liebe Familien und Freunde, auch daher stammen eure Mützen, Handschuhe, Schals, Topflappen etc.
Die letzten Stunden erlebten wir gemeinsam mit unserem tollen Trupp in einer Kneipe: sie unterstützen uns und die deutsche Nationalmannschaft bei ihrem Spiel gegen Spanien, leider ohne Erfolg.
Wieder einmal hieß es Abschied nehmen und auf ins nächste Abenteuer.

9. September 2010

Altos y Bajos - Aufs und Abs

Trab, Galopp und Schmerzen
Wenn jemand glaubt, dass uns ein Besuch in den Silberminen von Potosi (Bolivien) schon unheimlich genug gewesen wäre der irrt sich, denn wir stellten uns der Herausforderung eines zweitägigen Ausritts auf Pferden. Dabei muss erwähnt werden, dass sowohl Caro als auch ich blutige Anfänger im Umgang mit Pferden sind. Das letzte Mal hatten wir vermutlich mit 11 Jahren auf einem Pferd gesessen und eine Runde an der Leine gedreht.
 Diesmal sah das etwas anders aus. Nachdem wir morgens gegen 3h mit dem Bus aus Potosi im eiskalten Tupiza ankamen suchten wir uns ein Hostel und schliefen dort erstmal etwa 4 Stunden um dann rechtzeitig bei der kleinen Reiseagentur auf der Matte zu stehen von der uns unsere niederländischen Freundinnen bei der Machu Picchu Tour erzählt hatten. Sie haben uns zu dieser Tour inspiriert...
Wir ließen uns kurz beraten, hörten uns was zu der Route an und machten uns auch direkt fertig um etwa ne Stunde später auf den gesattelten Pferden sitzen zu können. Ein netter junger Guide rüstete uns mit Lederschutz an den Beinen und Cowboyhüten aus, wir bestanden aber darauf Helme zu bekommen, denn wir vertrauten unseren "Reitkünsten" einfach nicht...
Zu dritt machten wir uns nach einem kurzen gegenseitigen Beschnuppern mit den Pferden auf den Weg. Erstmal entlang der Schienen, dann mitten in eine rote Berglandschaft. Wir hatten viel zu lachen, besonders wenn es mal schneller gehen sollte und wir einfach wild auf den Pferderücken umherrutschen und sprangen, weil wir noch nicht in den Rythmus kamen und die Technik theoretisch zwar gut klang aber sich einfach nicht umsetzen ließ.
Unsere erste Rast machten wir in einer Schlucht mit tollen Felsformationen. 
Dann ging es weiter Auf und Ab...und unsere Hintern, die schmerzten bereits obwohl wir erst ein paar Stunden unterwegs waren und noch mindestens die Hälfte vor uns hatten. Aber die Landschaft entschädigte während der folgenden Stunden die Schmerzen in Knien und Hintern. 
Wir ritten nach einer weiteren Pause am Fluss bei der wir tolles typisches Essen bekamen (in Maiskolbenblätter gewickelte Bälle aus Maispaste mit Fleisch gefüllt...sehr würzig und sehr sättigend) abseits von Straßen und Pfaden, durch Flüsse, Felder und über Kies. 

Auf einer weiten Kiesfläche versuchten wir uns nochmal im Galopp, aber irgendwas passierte immer, entweder bekamen wir Steine ins Gesicht geschleudert, irgendwas flog aus unseren Rucksäcken oder Helm und Brille verrutschten... Aber unser Guide war schön geduldig und aufmerksam!
Das letzte Stück ritten wir lange Zeit auf einem Weg durch ein Dorf hindurch, dass sich sehr in die Länge zog. Vom Pferd hatten wir einen guten Blick in die Innenhöfe und Gärten und bekamen einen Eindruck vom ländlichen Leben in dieser Gegend. Wenn jemand mal neugierig um die Ecke lugte oder von uns überrascht wurde so grüßten wir freundlich. Die Menschen dort leben wirklich unter sehr einfachen Verhältnissen und trotzdem hörten wir am nächsten Tag in einem andern Dorf doch tatsächlich die ein oder anderen Rufe von Fussballfans, denn selbst dort verfolgte man die WM über Radio und Fernsehen.
Irgendwann schmerzten unsere Hintern, Knie und Rücken so sehr, dass wir uns einfach nur nach dem Ziel sehnten und froh waren als wir es nach etwa 6 Stunden erreichten. Die schwierigste Aufgabe bestand nun erstmal darin vom Pferd auch wieder herunterzukommen, oh Mann, so fühlt man sich wohl im Alter...alles eingerostet, versteift, verkrampft, SCHMERZ. 

Nach einem ausführlichen Dehnungsprogramm in den letzten Sonnenstrahlen legten wir uns in die Betten unseres einfachen Lehmhauses und pennten ein. Später gabs noch lecker Abendbrot mit Suppe usw. begleitet von Chacarera-Musik (Caros absoluter Favorit, hat sie in Argentinien kennengelernt).

Morgens bekamen wir noch ein ausgiebiges Früchstück und hatten als wir uns frohen Mutes auf die Sattel schwingen zum Glück auch kaum noch Schmerzen, nur nen kleinen Muskelkater .)
Wieder staunten wir über die schöne und abwechslungsreiche Landschaft und genossen das Auf und Ab zu Pferde.
Wir trauten uns immer mehr zu und galoppierten auch mal etwas längere Strecken, aber davor hatten wir bis zum Ende großen Respekt. Vor allem weil währenddessen zum Schluss nochmal schön zwei Hunde aus dem Gebüsch geschossen kamen und unsere Pferde zu Tode erschreckten. 
Meins bäumte sich aus dem Galopp kommend auf und Caros wich direkt auf den Graben aus und raste mit vollem tempo weiter, so dass wir uns beide einfach nur festklammerten, die Zügel fest anzogen und "para" schrien. Boah als der Guide unsere Pferde zum Halten gebracht hatte schauten wir uns verdattert und froh zugleich an. Sie hatten uns nicht abgeschmissen, aber unsere Herzen rasten wie verrückt. Von nun an waren wir bereit für das Ende dieses Abenteuers, denn auch die Schmerzen kehrten natürlich wieder...nachdem wir unsere Pferde abgegeben hatten gings breitbeinig zurück zum Hostel. Da kann man die Cowboys auf einmal verstehen...
Trotz eines Endes mit Schrecken war es wunderbar, aufregend, anstrengend und erholsam zugleich. Muchas gracias!!!
Nachtrag: Was ich fast vergessen hätte: natürlich haben wir unsere Pferde mit der Zeit auch etwas besser kennengelernt. Meins war das ältere, etwas schwächere, dass leichte Probleme mit der Verdauung hatte. Caro hätte es nach zwei Tagen an dem Geruch erkennen können, denn sie ritt immer hinter mir die Arme. An dieser Stelle wird man weitergehend auf die Charaktere aufmerksam. Weil meins das ältere ist, möchte es auch immer vorne (hinter dem Guide und vor dem jungen) laufen und wehrt sich auffällig, wenn das hintere zu nahe kommt. Caros war also das Unterdrückte, aber dafür das Schönere!
Naja ich mag Pferde jetzt mehr als vorher und möchte auch auf jeden Fall nochmal nen Ausritt machen, aber ein richtiger Fan werde ich in diesem Leben wohl nicht... Saludos eure Tanja