29. April 2010

Aus dem Dschungel in den Dschungel

Parque Nacional Corcovado Costa Rica

INFO:
(*ich zitiere tatsaechlich aus Wikipedia – unsere Diplomarbeiten sind geschrieben und wir benutzten nun wieder die Copy-Paste-Funktion)
Der Nationalpark Corcovado liegt im westlichen Teil der Halbinsel Osa im Südwesten von Costa Rica. Er ist einer der besterhaltenen Regenwälder Costa Ricas. Er wurde im Jahre 1975 zum Nationalpark erklärt und ist etwa 41,788 Hektar groß.
Das hauptsächlich von dichtem Tieflandregenwald, prämontanem Bergregenwald und Mangroven bewachsene Gebiete beherbergt eine überwältigende Anzahl von Tier- und Pflanzenarten, die an kaum einem anderen Ort der Welt bewundert werden kann: Es existieren mehr als 500 verschiedene Baumarten, etwa 140 Säugetier- und 370 Vogelarten, weiterhin über 150 Orchideenarten, 120 Reptilien- und Amphibien sowie mehr als 6000 Insektenarten


Mit dieser Email meldeten wir uns vor 2 Wochen bei unseren Familien ab:
“Ich wollte Tanja und mich fuer die naechsten 4 Tage abmelden. Wir fahren heute in den Dschungel und werden 3 Tage lang versuchen, Schlangen, Krokodilen und anderen Kreaturen, die gefaehrlich werden koennten, aus dem Weg zu gehen ;) Wir uebernachten in Rangerstationen, wo es leider keine Betten mehr gibt und wir deswegen ab heute tatsaechlich mit Zelt reisen muessen...uff. Dazu noch unser Gepaeck fuer 3 Tage und Essen fuer 3 Tage. Ihr solltet uns mal sehen. Das wird ne Mega Herausforderung und wir sind gespannt wie wir das durchstehen, da jeder Tages-Wander-Ritt 16km lang ist, die Temperaturen bei 30 Grad liegen und zwischen 2 Stationen keine Uebernachtungslager gibt. Aber keine Angst, wir haben Karten, medizinische Versorgung, viiiel Wasser und Essen, Handy und Notfallnummern und viele andere Touristen um uns herum. So in dem Sinne, ab Sonntag sind wir zurueck in der Zivilisation und ab Montag versuchen wir mal, euch ein Zeichen zukommen zu lassen.”


So weit so gut. Wir zwei blauaeugige Touris wussten natuerlich nicht mal, dass man sich fuer das Naturschutzgebiet anmelden und einen Platz reservieren muss. Durch Zufall und Glueck (wie immer) haben wir einen Guide getroffen, der uns alle noetigen Infos gab. Wir planten alles nochmal um, besorgten uns am Tag drauf die Genehmigung (leider nur 2 Tage Platz) und starteten am Nachmittag nach CARATE.
Ein “Bus Collectivo” sollte uns na unser erstes Ziel bringen. Das Teil war der Brueller. Nennen wir es OPEN-AIR-TRANSPORTER PURA NATURA. Kaum zu beschreiben, daher hier ein Foto. 

Es war schmerzhaft, aber fuer Tani und mich zum Schreien witzig, weil wir so ueberrascht waren, dass wir nicht mehr einhalten konnten. Nach 2 Stunden Bandscheiben-Belastungs-Probe kamen wir in Carate na und hatten einen 40minuetigen Weg am Strand in der bruellenden Sonne zurueck zu legen. Sehr anstrengend, aber auch wunderschoen, denn ich habe zum aller ersten Mal den PAZIFIK gesehen! Irre Vorstellung, wenn man da steht, auf das offene scheinbar endlose Meer hinausblickt und sich fragt, was dahinter liegt.



In der Rangerstation LA LEONA angekommen, erfuhren wir, dass es KEINE KUECHE gibt und KEINE MOEGLICHKEIT, unser fast ausschliesslich zu kochendes Essen, zuzubereiten. Herzlichen Dank. Der Ranger war echt mal ein Arschloch! Arrogant und nen scheiss drum bemueht, uns zu helfen. Wir trafen ein aelteres Paar, welches auch zeltete (ziemlich cool  MIT 70Jahren) und sie versorgten uns liebevoll mit etwas Essen. Wir lernten auch Don kennen – der, wie sich spaeter ergab, fuer die naechsten Tage unser naechster Californischer Reisebegleiter und Beschuetzer wurde.
Die Nacht im Zelt war krass. Sal heiss, umgeben Von Dschungeltieren und lustigen nicht gerad kleinen Krabben, die es sich vor unserem Zelt gemuetlicht machten. Rundherum NULL LICHT oder ELEKTRIZITAET. Nur der Mond, der Pazifik und wir – und die Hitze.
Den naechsten Tag verbrachten wir mit schlafen, schwimmen und Snacks besorgen (40min laufen und schwitzen, fuer 20$ Snacks im Wert von eigentlich nur 4$ kaufen).

Unser grosser Dschungeltrip startete Freitag morgen 5.30Uhr in La Leona. “Voll bepackt mit tollen Sachen, die das Leben schoener machen, hinein ins Weekend-Feeling...”Stop. Ganz falsch. Bepackt mit Sachen, die das Leben verlangt (Zelt, Wasser, Essen, Medizin, Bikini, gesamt 15kg) und hinein in das wohl UNGEWISSESTE ABENTEUER UNSERES LEBENS. In den Dschungel. Allein und immer in der Hoffnung, den Weg zu finden. Was sich zwischendurch wirklich schwierig gestaltete, weil Laubbedeckte Wege einfach keinerlei Fussspuren speichern oder Felsen im Wasser reine Spekulationsobjekte darstellen.
Unser Fussmarsch war flott und wir immer mit offenen Augen und Ohren dabei. Schon bald sahen wir die ersten Affen und Olingos, viele Voegel und kleine Kriechtiere und vor allem riesige Spinnennetze. Aber keine Spinnen. 


Als wir nach 2 Std. erschoepft und langsam die Tageshitze spuerend, ein Fruehstueckspaeuschen einlegen wollten, schickte uns ein vorbeilaufender Guide auf dem schnellsten Weg weiter, weil sich Ebbe und Flut manchmal etwas inkollegial gegenueber Besuchern verhaelt. Und um eine Wartezeit zu vermeiden, rannten wir weiter durch den Dschungel. Der 4 oder 6km Lange Strandmarsch war echt zum ko*** Ich heulte Tanja die Ohren voll, weil ich echt fertig war. 

Wir ueberquerten einen extrem steilen Berg durch Buesche und Gestruepp, wanderten durch ebene Waldstuecke und machten irgendwann eine Badepause. Die Wellen waren allerdings so extrem, dass wir nach 2 Minuten raus mussten, um nicht weggesogen zu werden.
Am besagten Fluss angekommen, zogen wir die Schuhe aus und wollten in das knietiefe Wasser steigen, als ploetzlich mit vollem Tempo ein maechtig grosses Etwas an uns vorbei schoss. Uns stockte der Atem und wir guckten uns verdutzt mit aufgerissenen Augen an. Was zum Teufel war das denn? Wir sahen es nochmal, es war ein riesiger Red Snapper Fisch, fuer uns ungefaehrlich, also zack rein und durch. (Am Abend erfuhren wir, dass dieser Fluss Krokodile beherbegrt, die nicht gerad unweit entfernt von der zu ueberqeurenden Stelle leben...Soviel zum Thema Abenteuer!)

Im Camp LA SIRENA angekommen, waren wir uebergluecklich. Unsere Koerper waren bis aufs letzte erschoepft, weil wir die 16km statt in 6Std in 5 Std. gemacht haben. Mittags konnten wir dort unsere Netze aufspannen (das Zelt schleppten wir umsonst mit, weil es Matten und ein Dach gab. Wir fanden tatsaechlich jemanden, der uns einen Gaskocher zur Verfuegung stellte und wir kochten 1kg Pasta und haben ALLES aufgegessen. Wir haben noch nie zuvor so viel Pasta mit einem Mal gegessen.


Wir trafen Don wieder, der schon einen Tag dort unterwegs war. Mit einem anderen Reisenden aus Portugal machten wir nachmittags – weil wir ja noch nicht genug gewander sind – noch eine kleine 2 Stuendige Dschungeltour. Sie begann mit Herzflattern, als sich erst 5, dann immer mehr schwarze riesige Wildsachweine vor uns aufbaeumten und uns durch ihre krassen Laute das Herz in die Hose rutschen liessen. Insgesamt 30 Minuten versuchten wir langsam vorbei zu kommen und fluechteten regelmaessig auf Baumstaemme, um uns in Sicherheit zu wiegen. Alter Schwede, wir hatten ganz schoen Muffensausen. In diesen 2 Stunden sahen wir so viele Tiere, Affen ohne Ende, verschiedene, Ameisenbaer aehnliche Tiere, Olingos und Kinkajous, tolle Voegel und und und. Das hatte sich richtig gelohnt.


Abend wurde wieder gegessen, gelesen und sehr zeitig geschlafen. Um 21Uhr schlief der gesamte Moskitonetz-Bataillon, der aus lustigen Menschen aus aller Welt bestand. NAchts wachte ich auf und hoerte die Bruellaffen schreien und rundherum rascheln und knistern. Au man, wir sind inzwischen echt abgehaertet, was das angeht. Naja, Augen zu und durch.

Um 4Uhr klingelte der Wecker und die meisten starteten ihre Tour. So auch wir. Mit Don und spaeter noch einem Guide wanderten wir zurueck. Wir haben sehr grosse Fussspuren im Sand gesehen und wurden aufgeklaert, dass es sich um Pumas  handelt! Wahnsinn, zumal die Spuren noch frisch waren. Leider haben wir ihn verpasst. Aber dafuer zeigte uns der Guide einen echten Tapir im  Wald rumliegen. Immer wieder Affen und kleine Schlangen. 
Fruehstueck gabs am Flussufer und zwischendurch genossen wir die Fertigkeiten des Guides, der uns mit der Machete ein paar Kokosnuesse knackte und uns zum trinken gab. Dschungel fetzt!

Das Beste zum Schluss sagt man ja immer. Wir landeten - groggy, kaputt und nass, klitschnass geschwitzt - an einer Lagune und trauten unseren Augen nicht. Suesswasser, ruhig ohne Wellen, ohne Krokos, einfach nur eine blaue oder vielmehr gruene Lagune. Es war perfekt und wir genossen das Bad nach den anstrengenden Tagen.

3 Tage, 65km und um einige Erfahrungen und Aengste reicher. Danke Corcovado!

23. April 2010

Kinkajous, Olingos, Mumbling man, Spider Ray, Schatzsuche uvm.

Wir nahmen also Abschied von der schoenen Gegend um Bocas del Toro und verliessen die Insel mit dem Wassertaxi in Richtung Almirante, um von dort den Bus Richtung David zu nehmen. Die Fahrt mit dem Wassertaxi war wie immer ein Genuss und wir strahlten uns gegenseitig an in grosser Erwartung und Vorfreude auf unser naechstes Ziel: das Lost and Found Hostel im Nebelwald von Panama, von dem wir schon so viel Gutes gehoert hatten!
Waehrend der etwa zweistuendigen Busfahrt wurde uns nicht langweilig, denn es lief laut das Radio mit anstrengendem Gequatsche und viiiel Werbung, die Busjungs schossen heimlich Fotos von uns, Caro widmete sich wiedermal ihrem Buch und beide genossen wir den Ausblick auf die sich stetig veraendernde Vegetation, die am Fenster vorbei zog. Gruene weite Taeler, Weiden, Fluesse und auch kleine Haeuser am Strassenrand, einige Baustellen, Palmen ueber Palmen usw.

Wir hatten den Flyer vom besagten Hostel dabei und baten den Busfahrer darum, uns bei Kilometer 42 bzw. beim Hostel rauszulassen. Wir fuhren einige Serpentinen und der Busfahrer machte uns darauf aufmerksam, dass wir gleich da seien. Allerdings zeigte er mit hoch ausgetrecktem Arm in die Hoehe, mitten in den Nebelwald. Wir ahnten Schlimmstes...den Weg nach oben muessten wir wohl tatsaechlich zu Fuss zuruecklegen.
Der Flyer hatte uns vorgewarnt, denn darauf stand auf englisch "wenn ihr das Gepaeck nicht alleine hochtragen koennt, schmeisst es einfach in den Graben an der Strasse und lasst es von einem unserer Kerle hochtragen", soso...wir waren aber tapfer!
Wir stiegen also aus und sahen auch direkt das Schild mit der Aufschrift "You just found the lost paradise" und dem wurde dieser Ort auch gerecht.

Nachdem wir die superhohen "Stufen" des Trampelpfads mit all unserem Gepaeck erklommen hatten und uns an den schoenen wildwachsenden Orangen bzw. Sauerfruechten erfreuten, erreichten wir endlich das hochgelegene Hostel und wurden mit offenen Armen empfangen. Alle Blicke waren auf uns gerichtet, wir befanden uns direkt im gemuetlichen open air Gemeinschaftsraum. Direkt bekamen wir ein Glas Wasser gereicht und setzten uns zum Verschnaufen mit den anderen zusammen. Jeder einzelne stellte sich mit Haendedruck vor und hoerte uns interessiert zu, von wo wir kommen usw.

Gleich darauf zeigte uns der Schotte Ray (Zitat zu seinem Alter: "I am as old as you want me to be", ungefaehr 50 Jahre) die ganzen Raeumlichkeiten, die weit ueber das Gelaende verteilt liegen und unseren Schlafsaal, den wir mit mindestens 13 anderen Personen teilten. Denn es gab fuenf 3fach Stockbetten, von denen einige Matratzen fuer zwei Personen ausgelegt sind.
Essen brauchten wir nicht mitbringen, denn es gab einen wunderbaren Vorrat und ein gut ausgekluegeltes Benutzungssystem, dass allerdings allein auf dem Vertrauen in die Reisenden basiert. Denn jeder kann sich die Sachen nehmen die er braucht, muss aber entsprechend Striche auf einer Liste machen und am Ende zahlen. Man konnte sogar einzelne Eier, Kaesescheiben, Mini-Cornflakes, Wein usw. kaufen.
Im Hostel arbeiten sehr viele Freiwillige, die den Ort einfach moegen und sich auf ihrer Reise einen Groschen dazu verdienen wollen. Sie waren durchweg alle sehr nett. Unter ihnen befand sich auch eine Deutsche (mit der wir uns aber darauf verstaendigten, dass wir nur englisch reden, weil das sozialer ist), ein Ire, den man aufgrund seines Akzentes nur schwer verstehen konnte, US-Amerikaner uvm.
Was wir besonders genossen, war nicht nur die sehr nette Atmosphaere und den wundervollen Blick von der hoch gelegenen Terasse aufs Nebelwaldtal und den gigantischen Vulkan Baru, sondern auch das frische Klima! Tagsueber konnte man gut in Rock oder kurzer Hose herumlaufen, gegen Abend wurde es aber recht kuehl, was uns ganz gelegen kam nach den heissen Wochen an der Karibikkueste.

Ein weiterer Aspekt der den Aufenthalt in dem Hostel einmalig machte waren die vielen Tiere, die man beobachten konnte und mit denen man sogar zusammenlebte. Auf einer kleinen Treppe lagen immer geschnitte Bananen, die sich die Olingos schnappten. An den Wassertraenken waren immer wieder blaue Kolibris zu beobachten und riesige Motten, Nachtfalter usw. schwearmten um uns herum. Nun aber nochmal zu Ray und wie er zu seinem Namen kommt. Er geht nachts immer in den Wald um unter Steinen und Staemmen nach Insekten und insbesondere Spinnen zu suchen. Seine Einladungen ihn zu begleiten nahmen wir jedoch nie wahr. Jedoch brachte er immer wieder interessante Tiere aus dem Wald mit, darunter auch einen ueber und ueber goldenen Kaefer, Wahnsinn!!! Zudem stellte er uns Rockie vor....Rockie ist ein Kinkajou. Nachdem er von einem kleinen einheimischen Jungen als Haustier gehalten wurde, wollte man ihn freilassen, er konnte jedoch in freier Wildbahn nicht mehr ueberleben und nun umsorgt ihn das Hostel. Er schlaeft tagsueber und erwacht in den fruehen Abendstunden, dann ist Spielzeit und die Reisenden koennen nach und nach in seinen Kaefig. Er hat es uns gleich am ersten Tag angetan, sogleich wir zunaechst auch Respekt vor ihm hatten und ihn nur recht vorsichtig beruehrten. Doch schon nach einem Tag spielten wir ausgelassen mit ihm, liessen ihn auf unseren Koepfen herum turnen, sich in unseren Armen festbeissen usw. Er beisst aber nur spielerisch und ist einfach supersuess. Aber Schluss jetzt damit, hier ist ein Foto von ihm:


Das Hostel bietet auch alle moeglichen Touren an, von denen wir 2 mitmachten. Zunaechst eine Organic Coffe and Wine Tour mit Cune einem alten freundlichen einheimischen Mann und dann fuhren wir zu heissen Quellen, kombinbiert mit einem kalten Fluss. Bei der ersten Tour bekamen wir nicht nur erklaert, wie alles angebaut wird, welche Pflanzen sich auf dem Grundstueck befinden und wofuer sie gut sind, sondern wir bekamen auch eine selbstgemachte (live) Limo aus Zuckkerrohr und Citrusfrucht, ein Mittagessen: typisch, Bohnen ,Reis und etwas Gemuese und Fisch. Die Tour hat sehr viel Spass gemacht und war lehrreich noch dazu.

Die Quellen waren weniger beeindruckend und lange haben wir es bei der Luft- und Wassertemperatur sowieso nicht ausgehalten, der Kreislauf macht einfach irgendwann schlapp. Aber der Fluss bot eine tolle Abkuehlung. Leider wurden wir auf dieser Tour von Rob (rechts im Bild)begleitet, der uns mit seinen ueber 70 Jahren zunaechst interessant erschien und auch spannende Geschichten aus seinem Leben und ueber seine Philosophie erzaehlte, als er dann aber Andeutungen machte, er sei Nudist, suche nach einer jungen Frau, die mit ihm ein Bett teilen solle,  war es vorbei. Wir wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben, denn das war einfach respektlos und total absurd... Nun ja, dieser besagte Mann scheint es prinzipiell auf deutsche Reisende abgesehen zu haben, wie wir einige Wochen spaeter in Costa Rica (!) erfuhren. Dort lernten wir eine Deutsche kennen, die Rob in Nicaragua kennengelernt hatte und aehnliche Erfahrungen mit ihm gemacht hat. Der gute Mann lernt nicht dazu scheinbar..aber was man ihm lassen muss, er ist echt fit fuer sein Alter und der Reisestil in dem Alter ist echt bewundernswert.

Die Abende verbrachten wir mit gemeinsamem Essen, dass die Freiwilligen kochten, mit Lesen, quatschen, lachen, herumalbern, Filme schauen, Lagerfeuer, Rum trinken, Reisetagebuchschreiben usw.
Weil es uns so gut gefiel und da es sowieso waehrend der Osterzeit schwierig geworden waere zu Reisen, verlaengerten wir unseren Aufenthalt von zwei auf fuenf Naechte. Un das war auch gut so, denn so hatten wir noch Zeit die Schatzsuche des Hostels zu machen. Zu viert machten wir uns morgens auf Achse um noch im Hellen wiederzukehren. Wir waren darauf vorbereitet, dass es wohl keine Schatzsuche sein wird, wie man sie so aus Deutschland kennt...wir trugen Wanderstiefel, viel Insektenspray, jede Menge Wasser, Bikini und natuerlich unsere Schatzkarte.
Wir mussten ein Labyrinth durchqueren, diverse Raetsel loesen, Orte im Wald finden, Fluesse durchqueren, Wandern bis zum Abwinken und Trampelpfade nehmen, die wir sonst freiwillig nie und nimmer gegangen waeren. Es war ein grosser Spass und Caro und ich waren froh, dass wir von zwei anderen Meadels beglkeitet wurden, denn allein haetten wir womoeglich alt ausgesehen...Wir fanden des Reatsels Loesung: den einaeugigen Affen und wurden mit einer Flasche Rotwein beschenkt, die im Nu weggetrunken war.
Es gibt so viel zu erzaehlen, so viele witzige Kleinigkeiten und Erlebnisse, aber ich glaube ihr habt bereits einen guten Eindrck erhalten?! Jedoch soll der letzte Abend noch kurze Betrachtung finden. Es war der Ostersonntag und uns wurde abends ein Truthanh aufgetischt, ganz nach US-amerikanischer Sitte, richtig festlich.
Danach sassen wir um ein Lagerfeuer herum, spielten das letzte mal mit Rockie und nahmen innerlich schon Abschied von diesem wunderbaren Ort. Ray jedoch wollte uns nicht so schnell ins Bett gehen lassen und legte mit Caro und Imke (Freiwillige) einige flotte Taenze aufs Parkett. Ich lag in der Heangematte und hab den Anblick sehr genossen, es war witzig und cool zugleich!
Ich kam auch auf meine Kosten, denn ich fand ein anderes Maedel, dass Capoeira macht. Die Nacht verbrachten Caro und ich zusammen in einem Bett um wiedermal Geld sparen zu koennen :)
Am naechsten Morgen wollte man uns kaum gehen lassen, wir bekamen angeboten dort zu arbeiten und uns wurde (wie auch schon in der Sprachschule) gesagt, dass wir einen angenehm positiven und energetischen (haha, das klingt witzig) Wind an den jeweiligen Ort gebracht haetten. Das war wunderbar zu hoehren und wir hatten auch wirklich sehr viel Spass. So ging unsere Zeit in Panama zu Ende und wir machten uns auf den Weg zum Grenzuebergang nach Costa Rica...

(Leider gib es wiedermal technische Probleme hier und daher kann ich viele Bilder, die schoensten komisdcherweise, nicht online stellen. Einige Bilder von der Kamera erkennt der Computer nicht, zeigt sie einfach nicht an...nun ja...Liebe Caro, bitte ergaenze meine Bilder!!!Gracias amiga!)

Oh und als kleiner Leckerbissen hier ein Vorgeschmack auf unseren naechsten Eintrag (Costa Rica)...

15. April 2010

Ein Inseltraum


Zwei Wochen sind vergangen seit unserem letzten Blog/Eintrag. Was das bedeutet, liegt auf der Hand. Die Ereignisse hier ueberschlagen sich und wir kommen mit Schreiben, Fotos hochladen und erzaehlen kaum hinterher.
Da es bereits 18Uhr dunkel ist, haben wir eigentlich immer lange Abende – sollte man meinen, dass man da Zeit hat – aber wir begegnen taeglich neuen Reisenden, deren Geschichten uns dann immer wieder begeistern.
Inzwischen haben wir so viel erlebt, dass wir bereits selbst Reisetipps geben und Hostels empfehlen koennen oder von Touren und Ausfluegen schwaermen.

Also stehen geblieben sind wir bei der Sprachschule, die uns eine unvergessliche Woche beschert hat. Das dort erlernte Spanisch setzen wir mit vollem Elan um und freuen uns, wenn spanisch mit uns gesprochen und nicht zu Standard Englisch umgeswitcht wird. Unsere Dozenten waren alle toll. Jeder kommt aus einem anderen Land und bringt einen anderen Akzent mit. So lernten wir von Leuten aus Spanien, Holland, Uruguay, Brasilien, Peru oder Costa Rica. Tolle Sache und fordert das  Hoerverstaendnis heraus. Tag fuer Tag sind sie uns mehr ans Herz gewachsen und die anderen Schuelerinnen (Bryan war einer von zwei maennlichen Schuelern) ebenso. Vor allem mit Nina, Natalie und Alex haben wir eine schoene Zeit gehabt. Tagsueber Schule und Strandausfluege und Abend gemeinsames Faulennzen in unserem Wohnhaus (1min ueber der Sprachschule). Es wurde gekocht, getanzt und Bloedsinn gemacht. 

Klassenzimmer oben  und Wohnkueche
Die Iguana Bar verschaffte uns einen netten Abend mit freien Drinks (mehrmal pro Woche Lady’s Night), ein paar schoene Lieder und eine huebsche Aussicht auf den Golfstrom.
Der beste Abend jedoch war der Barbeque-Freitag. 
Jeder brachte Salate und Grillsachen und der Chef spendierte erstmal eine fette Flasche RON CON COLA und wir legten mit Tanzen los (Tanja und ich). Und wir tanzten…und alle tanzten…immer mehr…Merengue, Flamenco, Cha cha cha, Salsa, Cumbia (egal ob man es konnte oder nicht). Holla die Waldfee das war ein Spass. Die Party ging bis 2Uhr und es gab ne zweite grosse Flasche Panameno Rum! Njammi. Danach gings noch weiter in eine Bar.

Die Stunden vor dem verbrachten wir an Staenden. Von der Isla Carenero ueber den Playa de Estrella bis hin zur Isla Bastimentos. Einer schoener als der andere, jeder anders und jeder toll. Einmal starke Wellen und dunkler Sand, dann keine einzige Welle und Pudersand, dann wieder eine belebter Strand (d.h. 20 Menschen) und dann wieder mutterseelen allein zum Geniessen. 

Nach der Woche Sprachschule machten wir uns mit Bryan auf zur ISLA BASTIMENTOS. Kein Auto, keine Strassen. Nur Natur und Straende…und ein Hostel fuer uns. Das Bocas Bound bot uns Unterschlupf fuer 3 Tage und war  4 Minuten Dschungelweg (saftig, dicht, gruen, voll von tierischen Stimmen und Lauten) vom Strand entfernt. Der RED FROG BEACH war unser erstes Ziel und verschlug uns sowas von die Sprache, als wir uns ihm naeherten und dann ploetzlich vor ihm standen. Ein Traum zum Staunen, Traeumen und Surfen, Relaxen und Geniessen. (Die Strandbilder gab es bereits beim letzten Eintrag im Anhang als Link zum Mitgeniessen).

Dieser Strand war es auch, der Tanja und mir seine Wellen zur ersten Srufstunde ueberliess. Und wie. Bryan als californischer Surfer, der es als Kind in die Wiege gelegt bekam, nahm sich viel Zeit und wies uns in die Kunst des Surfens ein. Es war extreme anstrengend, weil wire in fuer uns ungeeignetes Board hatten.  Nach einer Stunde des Kaempfens und durch die Wellen Quaelens erlagen wir unseren Erschoepfungen am Strand. Das Ergebnis waren zahlreiche kleine blaue Flecken und erschoepfte Koerper. (Wir warden nun doch keine Surfweltmeisterinnen haben wir beschlossen)
Der WIZARD Beach war am naechsten Tag auf dem Erkundungsplan. Zu erreichen war der ueber einen 30minuetigen Dschungelweg bergauf- und abwaerts. Und zwar wir mit Surfbrett und Flip Flops! Wir erfreuten uns der tollen Red Frogs, die gelb orange und rot auf den Wegen umhersprangen – wie wir spatter bestaetigt kamen, sind dies sehr giftge Froesche / und wir sehr leichtsinnige Leute! Alles gut gegangen, Wellen top, Strand richtig heiss und wir am Ende groggy und gluecklich. 

Es gab wieder tolles Abendessen, eine Runde Billard und ein paar Rum (wieder mal).

Unser letzter Abend mit unserem treuen Reisebegleiter Bryan stand an. Wir waren alle traurig, dass wir jetzt auseinander gehen wuerden. Es war eine tolle Zeit! Mit einem Fremden 14 Tage gemeinsam reisen und langsam Freunde werden. Am Abend war Vollmond und wir waren am Strand und haben den Mond vernascht. Der war unfassbar hell und den Strand ordentlich erhellt.


Am Morgen danach war es etwas hektisch, weil wir unser Wassertaxi kriegen mussten und haben uns von Bryan verabschiedet. Ein lieber und dankbarer Abschied war es und wir werden uns  in California wiedersehen!

Bocas del Toro mit all seinen Inseln war eine tolle Erfahrung. Eine huebsche kleine bunte Stadt mit einer Hauptstrasse, vielen einfachen kleinen Holzhaesuern, die alle in anderen bunten Farben gestrichen sind. 
Dazwischen ueberall kleine Stoeberlaeden und Obsthuetten, an denen die BAnanen und Platanos in dicken Buendeln haengen. Alle Bauten sehr flach und die Strassen breit, sodass man die Stadt gut im Blick hat. 

Die Panamenos haben uns toll aufgenommen, sie sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Die Kakalaken, Mini-Echsen und Krabben auch. Sie gehoeren hier zum Standard/Programm und koennen uns schon laengst nicht mehr ein “iieehhh” abringen. Spaetestens seit der 6cm Kakalake, die 24 Std. in meinem Trekkingrucksack hauste, bin ich abgehaertet. Auch an das Hygieneprogramm hier laesst es sich anpassen. Kaltes Wasser reicht auch aus und mit Stichen uebersaehte Koerper sind nun ganz gross in Mode bei uns beiden. Genauso wie die knusprig braune Haut!
Bevor wir die Insel Richtung panamaisches Chiriqui-Hochland verliessen, goennten wir uns noch eine Schnorchel-Delphintour fuer 25 $ (18Euro). Mit 10 Leuten ging es per Wassertaxi 30 Minuten ueber das Wasser zur Dolphin Bay, bei der wir 4 Delphine zur Haelfte entdecken konnten. Anschliessend Isla Zapatilla mit dem tuerkisesten tuerkis, was unsere Augen bisher zu Gesicht bekamen. Es war soooooo schoen! Die Fotos sagen einiges. Und am Ende gegen NAchmittag hielten wir zum Schnorcheln an zwei Spots an (Cayo Coral und Punto Hopital). Ein feiner Ausflug bei herrlichem Wetter und zwei ordentlichen Schurdwunden, die Tanja und ich uns am Korallenriff zugezogen haben. Aber die waren nach einer Woche Pflege wieder heil. Am gleichen Abend wurden wir von Jorge und Andy in die Sprachschule zum Kochen eingeladen. Wir bereiteten einen fangfrischen Riesenfisch zu, kochten zusammen und assen bios zum Umfallen. Zum Verdauen gingen wir nochmal mit allen in die Iguana Bar zum tanzen und Ladys Night Rum/Cola trinken. Toller Abschlussabend, aber leider auch hier wieder einige Abschiede, von denen immer und immer wieder neue folgen.


…Fortsetzung folgt…

1. April 2010

Carta de Panama

http://www.stepmap.de/karte/panama-bocas-del-toro-113994

Panama ist wunderbar!

Liebe Freunde, liebe Familien, liebe Reiseverfolger usw. da sind wir nun endlich wieder mit sooo viel zu berichten!


Geendet hat unser letzter Bericht in Puerto Viejo/Costa Rica, die letzte Woche haben wir in Bocas del toro auf der Isla Colon/Panama verbracht und nun sind wir schon wieder weiter gereist. Aber nun einmal tranquilo (langsam,ruhig) und von vorn…

Puerto Viejo verliessen wir morgens mit dem Bus und erreichten ein paar Stunden spaeter die Grenze zu Panama. Bereits im Voraus hatte man uns berichtet, dass die Grenze etwas kurios ist. Mal will man einen Nachweis ueber die Ausreise aus Panama haben, mal nicht, mal sitzt jemand am Schalter mal nicht usw.

Jedenfalls ueberquerten wir die mit Brettern ausgelegte Bruecke zwischen den Laendern ganz gespannt auf unser neues Ziel.


Die Sonne brannte vom Himmel herab und wir standen ewig und dazu gleich zweimal in einer Schlange an um den heissbegehrten Einreisestempel zu bekommen. Nachdem wir diesen voellig abgekaempft bekommen hatten,  fing uns auch gleich jemand ab, der uns zum naechsten Touribus bringen und weiter verfrachten wollte. Mit ihm haben wir lange verhandelt und letzlich einen guten Preis fuer die Fahrt in den naechsten Ort (Almirante) aushandeln koennen von dem wir in Wassertaxi zu den Inseln nehmen konnten.



Unser Ziel diesmal: Die Sprachschule “Spanish by the sea” auf der Isla Colon in Bocas del toro.

Unsere erste Wassertaxifahrt war super, wir sassen hinten im Boot und langsam gings los, vom Wasser aus konnten wir die zerfallenen, jedoch bunten Huetten am Wasserrand anschauen und schnell nahm die Fahrt an Tempo zu und das Wasser spritzte an den Raendern des Bootes hoch.

Wir konnten wieder einmal nicht glauben was wir sahen, viele kleine, ueber und ueber gruene Inseln mit Stegen, jedoch kaum besiedelt. Dann erreichten wir Bocas und merkten sofort, dass wir uns hier wohl fuehlen wuerden und besonders das Gefuehl hier laenger bleiben zu koennen und sich etwas einzuleben, waren sehr schoen. Die Stadt/das Dorf ist sehr bunt, die Gesichter der Panamenos unterscheiden sich doch recht strak von denen der Costa Ricaner. Sie wirken hier irgendwie urspruenglicher, sie sind meist klein gewachsen und recht staemmig, die Frauen oft korpulent.

In der Sprachschule angekommen, waren wir tatsaechlich angekommen und fanden ein kleines voruebergehendes zu Hause fuer eine Woche. An der Rezeption wurden wir herzlich empfangen und direkt in unser 2er(!) Zimmer mit Balkon gefuehrt.

Wir waren direct beim Geminschaftsraum untergebracht zu dem eine toll ausgestattete Holzkueche gehoert, die man jeder Zeit benutzen konnte.
Davon machten wir tatsaechlich viel Gebrauch, auch um Geld zu sparen, den das war auch hier auf den Inseln nicht leicht. Denn die Supermaerklte befinden sich in den Haenden einer chinseischen “Mafia”, die die Preise stark angezogen und alle anderen Laeden “vertrieben” haben. Nun ja… macht nix, damit kann man leben wenn sonst alles so klasse ist!!!



Caro musste einen kleinen Sprachtest machen, damit sie richtig eingestuft wurde, bei mir stand fest, dass ich den Anfaengerkurs belegen muessen wuerde. Ich war in einer zweier Gruppe mit Bryan untergebracht und Caro hatte letzlich Einzelunterricht. Immer Nachmittags von 13-17h, sodas wir vormittags die Vorzuege der Insel(n) nutzen konnten: den Wizard Beach, den Seafish Beach (siehe Fotos) uvm.

Zu diesen Straenden haben wir einen Bus genommen. Die Straende haben uns sprachlos gemacht. Wir konnten nicht glauben, wie ein so wundervoller Strandt zudem so uinberuehrt erscheinen kann. Drei Stunden lang waren wir die einzigen dort!!! In dieser Zeit entstanden die folgenden Bilder.



Das Wasser glasklar, die Seesterne so weit das Auge reicht, feiner Sand, Palmenschatten usw.


Auch auf die anderen Inseln ahben wir Ausfluege gemacht, so beispielsweise zu der nahegelegenen Isla Carenero, die von Krebsen jedweder Art bevoelkert ist und wieder ein etwas anderes Flair bietet. Hier kommen die Surfer auch auf ihre Kosten.



Die Sprachschule hat uns allen sehr viel Spass gemacht und an Input mangelt es ganz und gar nicht. Auch Hausaufgaben haben wir jeden Tag bekommen. Nun, da die Sprachschule schon wieder vorbei ist warden wir bversuchen muessen alles zu behalten und zu ueben und anzuwenden, um dann in ein paar Wochen vielleicht nochmal eine Schule zu besuchen. Wir koennen nun zumindest Essen bestellen und uns etwas vorstellen und nachfragen, Caro kann noch vieles mehr. Sie springt einfach in die Laeden rein und quatscht drauf los, ich bewundere ihren Mut!

Das Spanisch bringt einen auch in der Hinsicht weiter, dass die Einheimischen einem viel aufgeschlossener und freundlicher begegnen! Also heist es, weiter lernen!

Die Leute in der Sprachschule haben wir sehr schnell besser kennengelernt, so das seine richtig nette Truppe zusammengekommen ist, mit der wir abends auch mal ausgegangen sind, gekocht haben (so wie am letzten Abend) und gespielt. Der Aspekt des Spielens ist wohl mehr auf mich bezogen, denn ich konnte mich nuhn endlich austoben. Ich habe jemanden zum Capoeira trainieren gefunden (Jorge aus Spanien), zum Tischtennisspielen und Yoga praktizieren. Wahnsinn!

Die Luft hier im Internetcafe ist drueckend und zudem sitzen wir hier schon wieder 2 Stunden, ich muss wieder in die Natur Leute… sorry. Aber Caro berichtet bald mehr, schreibt von ihren Eindruecken usw.

Es folgen Berichte zu unserem Hostel auf Isla Bastimentos und den atemberaubenden Straenden und ersten Surfversuchen, es folgt die Weiterreise uvm.

Wir lassen euch nun weiterschmoren (haha, und das bei 10Grad…). Bis bald und fuehlt euch gedrueckt, eure Tanja. Hasta Luego!

Ps: Unter dem folgenden Link hat Caro noch mehr Bilder online gestellt:

Viel Spass damit!