Costa Rica : Brasilien : Chile : Argentinien : Uruguay : Bolivien : Peru „Das Reisen, das gleichsam eine höhere und ernstere Wissenschaft ist, führt uns zu uns zurück.“ Albert Camus
23. Juni 2010
20. Juni 2010
Argentinien - Tango, Barrios & Empanadas
19 Tage Metropolenleben, 14 Millionen Einwohner, 200 Jahre Unabhaengigkeit, das beste Fleisch der Welt und ein tanz, der mein Herz erobert hat - Buenos Aires.
Nach schwerem Abschied von Brasilien, ging es in Buenos Aires, Argentinien direkt weiter. Mein Studienkomillitone Matthias war fuer einige Wochen in der Stadt und empfing mich 2 Stunden nach Landung mit 20 Leuten seiner Sprachschule. Mit ihm und einigen der Leute verbrachte ich die ersten 10 Tage in Saus und Braus und dachte nicht wirklich ans Geld sparen: Bs As Nachtleben, Dinner, Tangoshows, Ausfluege u.v.m. Der erste Abend endete 5Uhr im Hostel.
Der erste Tag Bs As begann 15Uhr mit einem kleinen Kater und einem vorsichtigen Spaziergang durch mein (wundervolles) Stadtviertel (Barrio) PALERMO. Palermo ist ein sehr beliebtes und sicheres Viertel mit vielen huebschen Cafés, Laedchen und Ausgehlokalitaeten. Was mir direkt auffiel, waren immense Mengen an Hundehaufen in der Stadt, weil es hier nur so von Hunden wimmelt. Nicht unueblich sind Hundefuehrer mit bis zu 15 Hunden an 2 Haenden.
Kioske und Lottoscheine gibts wie Sand am Meer, Subtestationen (Metro) alle 4 Blocks und permanente Flyerverteilung auf der Strasse. Genauso reichlich und immer und zu jeder Tageszeit zu bekommen, sind Taxis. Sie sind billig und wenn man Glueck hat, wird man auch direkt zum Ziel gefahren. Nachts allerdings wurden die Taxifahrten oftmals zu wahren Nervenproben. Wenn man eh schon richtig muede und groggy war und dann noch mit einem halben Auge versucht, die wahnwitzigen "Ueberholmanoever" des Fahrers nachzuvollziehen, stellte ich manchmal auf "blind" und hoffte ienfach auf das Beste...ist immer gut gegangen! Toi toi toi.
Buenos Aires ist gesaeumt von historischen Gebaeuden und Heldenfiguren und Statuen, die sich durch die Parks und Plaetze der Stadt durch saemtliche Barrios ziehen. RECOLETA ist ein franzoesisch angehauchtes Barrio (mit dem beruehmten Freidhof, wo auch Evita Peron begraben liegt) und sehr ordentlich; MICROCENTRO ist das laute, ueberfuellte und von Menschen, Autos und Abgasen geschwaengerte Viertel und gleichzeitig auch Zentrum der Stadt; PUERTO MADERO ist ein eher junges Viertel, welches den Hafen und moderne Architektur beherbergt.
SAN TELMO ist mein Lieblingsviertel und gilt als klassisches Tangobarrio mit traditionellen und huebschen Cafés, Gebaeuden. Der Flair ist dort immer noch zu spueren.
So landete ich am ersten Sonntag auf Tipp eines Backpackers in San Telmo zum traditionellen woechentlichen Flohmarkt mit Tango und toller Musik. Dort bauen sich hunderte von kleinen Staenden auf, um Mateteebehaelter, Schmuck, Tourikram, Lederartikel und Souvenirs zu verkaufen. Ein wunderbares Ambiente, hunderte von zufrieden laechelnder Menschen im herbstlichen 20Grad Sonnenschein. Nach einem Kaffee in der Sonne und einer interessanten Unterhaltung mit einer 60 Jaehrigen Schweizerin, die gerad auf "Tanzurlaub" in Bs As ist, entdeckte ich in einer Nebenstrasse EL AFRONTE - ein stadtbekanntes typisches Tango-Orchester mit 11 Personen (Akkordeon, Bass, Klavier, Geigen und melodramatischem Gesang), die alte Tangoklassiker neu inszenieren. Als sie einen bestimmten Tango spielten und Marco sang, bekam ich eine unverschaemt dicke Gaensehaut und einen Kloss im Hals, weil die Porteños (original Einwohner von BsAs) mitsungen und die Tragik und Dramatik des Liedes trotz meiner geringen Spanischkenntnisse zum Vorschein kamen. In diesem Moment war ich definitiv angekommen in DER STADT DES TANGO!
Es wurden Flyer fuer Tangostunden mit Begleitung des Orchesters verteilt und mein Plan stand fest: da geh ich morgen hin. Und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn die naechsten 3 Wochen sollten sich entsprechend positiv gestalten...
Am Montag Abend stand also MILONGA MALDITO auf dem Plan. Ich war allein, es war dunkel, ich hatte die Adresse - Peru 571 San Telmo. Ich lief hin. Am Tag war ich erstmal shoppen, weil ich mir als Backpacker nach 2 Monaten dann doch mal elegante Sachen und Hackenschuhe goennen wollte.ich kam bei der Adresse an, dunkel, nur ein Sthltor ohne Hinweise und 4 wartende Leute davor. Hab mich mit 2 Maedels zusammengetan. Die Pforte oeffnete sich, eine grosse, sehr lange Treppe im Daemmerlicht entlang einer dunkelroten Wand fuehrte in den Honterhof nach oben zur Milonga. Als ich eintrat, sah ich das, was ich mir immer vorgestellt hatte: ein grosser Raum, dunkles Licht, rote Waende, getaefelter Boden, kleine Holztische um die Tanzflaeche gestellt und eine Buehne.
Wir bekamen 2 Stunden Grundschritte beigebracht. Der Tangolehrer Gabriel war gleichzeitig auch der Bandleader vopn El Afronte. Tango war schwerer zu lernen, als gedacht. Das Geheimnis liegt darin, dass der Mann zu 100% fuehrt und die Frau zu 100% folgt. Gar nicht so einfach, dem Mann die komplette Kontrolle zu lassen ;) Im Laufe des Abends kamen viele Porteños in die Milonga und forderten uns principiantes (Anfaenger) immer wieder auf und lehrten uns das "Folgen". Das Orchester spielte eine Stunde Konzert und ich genoss es wieder so sehr. Danach wurde weitergetanzt. Die Jungs von der Band tanzten mit uns 3 Maedels oefter und langsam bekam ich das Gefuehl fuer Tango. Es fuehlte sich toll an. Lange, grazile und langsame Schritte im Takt der schweren Musik. Zwischendurch wird immer eine Runde CHACARERA getanzt. Der mir bis dahin voellig unbekannte Tanz entpuppte sich zur naechsten tollen Entdeckung. Die Jungs schnappten uns meinten (alles auf Spanisch, da niemand Englisch konnte), dass wir einfach das Gleriche wie die Porteños tun sollten. Und so folgten wir und hatten eichtig viel Spass mit unserer Improvisation. So viele Nationalitaeten waren dort vereint und jeder war erwuenscht, vom Anfaenger wie mir, der seine erste Schritte wagt, bis zum 80 Jaehrigen "Profi", der zeitlebens scheinbar nie was anderes getan hat. Ich sog das alles intensiv auf und genoss es. Gegen 2Uhr war Schluss, ich noch als einzige Touristin ueber und so lud die Band mich noch auf ein Bier mit ein und brachte mich am Ende sogar nach bis ins Hostel ans andere Ende der Stadt. Nee watn Glueck fuer mich.
In den folgenden Tagen stand viel auf dem Programm mit Matthias & Co: eine tolle Dachterrasen-Grillparty mit einem Asado (Grillen), das sich sehen lassen konnte. Wie passen denn solche Massen Fleisch auf einen Grill? Wahnsinnig lecker, dazu Rotwein, Leute aus 7 Laendern und spater noch ein Clubbesucxh, der sich bis zum Morgengrauen zog. Ab und zu mal schick essen gehen: das beste Fleisch das ich je gegessen habe: Lomo (Lende) fuer 8€ und so gross, dass es fuer 2 reicht. Ein anderes Mal waren wir im Stadt bekannten LA CABRERA essen: Kobe Filet - ohne Worte, muss man probiert haben. Ich habe 3 Vegetarier kennengelernt, die nach 12, 9 bzw. 15 Jahren ihr Veggiesein in Argentinien unterbrochen haben und zu Fleischessern wurden! Das spricht fuer sich.
tagsdrauf gings nach LA BOCA, dem allerersten Barrio Bs As, welches damals als erster Hafen diente. Wunderschoen und so typisch mit seinen bunten Haeusern und Gassen.
Abends gings ins beruehmte CAFE TORTONI zur Tangoshow. Ein Mix aus Theater,Tango,Cabaret mit vielen Darstellern und dramatischer Geschichte um Frauen und Liebe. Dort konnte man sich dann mal ansehen, wie Tango aussieht, wenn man weiss, wie man seine Beine unter Kontrolle hat. Hochleistung!
Die meisten Tage verbrachte ich mit Spaziergaengen durch saemtliche Stadtviertel und Entdeckungen. Immer wieder neue interessante Ecken und Gebaeude (vor allem Schul und Unigebaeude sind hier sehr imposant). An jeder Ecke gibt es Empanadas (kleine gefuellte Teigtaschen mit Fleisch oder Spinat, kaese etc.), die hervorragend zum Snacken dienen, viele Fotomotive, die meine Kamera oft aus der Tasche lockten. Was mir besonders gut gefiel, war das EL ATENEO, eine altes Theater, was zur Buecherei mit Café umgebaut wurde. Dort war ich jede Woche, um bei einem Café con leche spanische Lektuere und Tangotexte zu ubersetzen und zu lesen.
Neues Experiment: Couchsurfing! Wer das nicht kennt: ich als Rucksacktourist suche im Ausland in einer Stadt eine Couch, auf der ich schlafen kann. Ich zahle nichts dafuer und derjenige, der seine Couch zur Verfuegung stellt,lernt jemanden aus dem Ausland kennen. Gegenseitig lernen wir unsere Sprachen und lernen unsere Kulturen ein bisschen kennen. bs As ist eine tolle Stadt dafuer, zumals es eine sehr teure Stadt im Vergleich zum Rest Lateinamerikas ist. Uber die Website registriert man sich und kommtmit Leuten in Kontakt. Ich habe ein paar Einladungen bekommen, hab mich mit Leuten getroffen und bin schliesslich fuer eine knappe Woche bei einem Geschwisterpaar untergekommen, wo ich nicht nur eine Couch sondern ein kleines Zimmer fuer mich hatte. In dieser Woche hae ich viel Spanisch gelernt.
Zwischendurch war ich dann noch fuer 4 Tage inUruguay und dann nochmal in brasilien bei den Iguazu Falls (darueer erichte ich im naechsten blog).
Meine letzten Tage in bs as waren nochmal super. Ich wechselte nochmal die Couch und wohnte noch eineWoche im Appartment vom El Afronte Mitglied, wo ich mein Spanisch nochmal ordentlich foerdern konnte. Ich war jede Woche fleissig Tango tanzen, Montag, Mittwoch oder Samstag in der Peña (Chacarera tanzen). Inzwischen traute ich mich schon in mein kleines Schwarzes und tanzte immer besser und mit immer mehr Freude.
In Panama habe ich Natalie aus der Schweiz kennengelernt, die auch nach bs as kam und so habe ich siemit ihren Freundinnen noch treffen koennen.3 schoene Maedelsabende waren das Ergebnis. Und dann war auch noch die grosse 200 Jahre Unabhaengigkeitsfeier, bei der Millionen von Menschen mehr in die Stadt kamen. Es war einriesiges Fesat, das Theater wurde nach 4 Jahren wieder eroeffnet mit einer bombastischen Show. Massen von Staenden mitPraesentationen und Essen, folkloristische bands und Veranstaltungen ohne Ende.
Der letzte Abend war dann tatsaechlich der schoenste. Und da man ja bekanntlich gehen soll, wenn es amschoensten ist, tat ich das auch. Mit einem neuen Reisebekannten von Iguazu (ich berichte demnaechst) aus Kolumbien, Tomas, ging ich in die Peña, wo mein Couchsurfer Gabriel mit seriner anderen band spielte und den ganzen Abend getanzt wurde. Mit einer Freude erlenten wir auch noch den Chacareratanz (diesmal richtig) und tanzten ohne aufzuhoeren. Spaeter schwoften dann noch allemit kolumianischen Cumbia Rhythmen ueers Parkett und der Abend klang gegen 5 Uhr aus. Schade...un lástima! bevor ich Sonntag dann schweren Herzens meinen bus Richtung Westargentinien nach Mendoza nahm, kochten wir nochmal ein leckeres argentinisches Fleischgericht, ich ging ein aller letztes Mal nach San Telmo und lauschte El Afronte und veraschiedete mich schliesslich von Tango, Couchsurfing und Co.
Eine tolle Stadt, die mich - trotz einiger Skepsis zu beginn - schnell in ihren bann zog und es mir wirklich schwer machte, zu gehen. Hasta luego buenos aires.
Neues Experiment: Couchsurfing! Wer das nicht kennt: ich als Rucksacktourist suche im Ausland in einer Stadt eine Couch, auf der ich schlafen kann. Ich zahle nichts dafuer und derjenige, der seine Couch zur Verfuegung stellt,lernt jemanden aus dem Ausland kennen. Gegenseitig lernen wir unsere Sprachen und lernen unsere Kulturen ein bisschen kennen. bs As ist eine tolle Stadt dafuer, zumals es eine sehr teure Stadt im Vergleich zum Rest Lateinamerikas ist. Uber die Website registriert man sich und kommtmit Leuten in Kontakt. Ich habe ein paar Einladungen bekommen, hab mich mit Leuten getroffen und bin schliesslich fuer eine knappe Woche bei einem Geschwisterpaar untergekommen, wo ich nicht nur eine Couch sondern ein kleines Zimmer fuer mich hatte. In dieser Woche hae ich viel Spanisch gelernt.
Zwischendurch war ich dann noch fuer 4 Tage inUruguay und dann nochmal in brasilien bei den Iguazu Falls (darueer erichte ich im naechsten blog).
Meine letzten Tage in bs as waren nochmal super. Ich wechselte nochmal die Couch und wohnte noch eineWoche im Appartment vom El Afronte Mitglied, wo ich mein Spanisch nochmal ordentlich foerdern konnte. Ich war jede Woche fleissig Tango tanzen, Montag, Mittwoch oder Samstag in der Peña (Chacarera tanzen). Inzwischen traute ich mich schon in mein kleines Schwarzes und tanzte immer besser und mit immer mehr Freude.
In Panama habe ich Natalie aus der Schweiz kennengelernt, die auch nach bs as kam und so habe ich siemit ihren Freundinnen noch treffen koennen.3 schoene Maedelsabende waren das Ergebnis. Und dann war auch noch die grosse 200 Jahre Unabhaengigkeitsfeier, bei der Millionen von Menschen mehr in die Stadt kamen. Es war einriesiges Fesat, das Theater wurde nach 4 Jahren wieder eroeffnet mit einer bombastischen Show. Massen von Staenden mitPraesentationen und Essen, folkloristische bands und Veranstaltungen ohne Ende.
Der letzte Abend war dann tatsaechlich der schoenste. Und da man ja bekanntlich gehen soll, wenn es amschoensten ist, tat ich das auch. Mit einem neuen Reisebekannten von Iguazu (ich berichte demnaechst) aus Kolumbien, Tomas, ging ich in die Peña, wo mein Couchsurfer Gabriel mit seriner anderen band spielte und den ganzen Abend getanzt wurde. Mit einer Freude erlenten wir auch noch den Chacareratanz (diesmal richtig) und tanzten ohne aufzuhoeren. Spaeter schwoften dann noch allemit kolumianischen Cumbia Rhythmen ueers Parkett und der Abend klang gegen 5 Uhr aus. Schade...un lástima! bevor ich Sonntag dann schweren Herzens meinen bus Richtung Westargentinien nach Mendoza nahm, kochten wir nochmal ein leckeres argentinisches Fleischgericht, ich ging ein aller letztes Mal nach San Telmo und lauschte El Afronte und veraschiedete mich schliesslich von Tango, Couchsurfing und Co.
Eine tolle Stadt, die mich - trotz einiger Skepsis zu beginn - schnell in ihren bann zog und es mir wirklich schwer machte, zu gehen. Hasta luego buenos aires.
4. Juni 2010
PERU - Zu Fuss und fliegend in windigen Hoehen, gruenen Taelern und weitlaeufigen Duenen
In LIMA habe ich ein paar weitere Tage mit Jennie und ihren Freundinnen aus England verbracht. Wir feierten ihren Geburtstag gebuehrend und zwar mit Paragliding an Limas Kueste in Miraflores. Der Tandem-Flug dauerte etwa 10 Minuten und ich habe von oben sogar den Sonnenuntergang geniessen koennen, wow!
Abends haben mich die trinkfesten Maedels noch ganz schoen unter den Tisch getrunken, so dass wir schon vor Mitternacht wieder in unser Hostel (diesmal eine Villa!!!) zurueckkehrten. Den naechsten Tag verbrachte ich zunaechst mit einem Wahnsinnskater, kurierte mich dann aber etwas aus und traf noch eine liebe Bekannte, die ich aus Hannover kenne, die jedoch ausBolivien stammt und nun in Peru lebt (ui, kompliziert).
LAS MONTAÑAS
Nach ein paar Tagen war ich dann froh Lima wieder verlassen zu koennen, die Grossstadt ist doch sehr hektisch und nicht besonders schoen...Abends haben mich die trinkfesten Maedels noch ganz schoen unter den Tisch getrunken, so dass wir schon vor Mitternacht wieder in unser Hostel (diesmal eine Villa!!!) zurueckkehrten. Den naechsten Tag verbrachte ich zunaechst mit einem Wahnsinnskater, kurierte mich dann aber etwas aus und traf noch eine liebe Bekannte, die ich aus Hannover kenne, die jedoch ausBolivien stammt und nun in Peru lebt (ui, kompliziert).
LAS MONTAÑAS
So machte ich mich auf den Weg nach HUARAZ, wieder 8 Stunden Busfahrt, wen ueberraschts noch? Da die Stadt auf 3200 Metern Hoehe liegt, musste ich mich erstmal akklimatisieren und ordentlich Kokatee trinken. Daher verbrachte ich einfach so ein paar Tage in der Stadt. Ich fand ein nettes Hostel namens "Carolines Lodging" mit Dachterasse und netten Leuten (Brueder sky and Sam aus England, Ofri aus Israel, Joe aus England, niederlaendisches Paerchen, das Hostel Personal...).
Mit ihnen besuchte ich die Laguna 69, was auch dazu dienen sollte zu testen, wie gut mein Koerper auf Anstrengung in wiederum noch hoeheren Gegenden reagiert.
Nach der etwa dreistuendigen sehr huckeligen Busfahrt fing es an zu regnen genau als wir den Bus verliessen und unsere Wanderung begannen, zudem war ich geschwaecht durch Kranksein.
Trotz dieser nicht optimalen Voraussetzungen habe ich den Ausflug sehr genossen, denn es haben sich mir wundervolle Panoramen erschlossen!
DER SANTA CRUZ TREK
Mein groesstes Vorhaben in der Gegend um Huaraz sollte jedoch eine Wanderung auf dem SANTA CRUZ TREK sein. Wegen des Schwierigkeitsgrades und meiner Magenprobleme hatte ich zunaechst Zweifel ob ich es schaffen wuerde, aber die Medizin half und mein Selbstvertrauen stieg. Weil wir (Ofri, Joe und ich) beschlossen hatten ohne Guide zu gehen, organisierten wir alles selber: Landkarte, Zelt, Matten, Verpflegung (Haferbrei, Schokolade, Brot, Kaese, Nudeln, Sosse, Studentenfutter usw.), Gasflaschen usw. Kocher, Toepfe, Schlafsack etc. hatten wir.
Los gings Montag frueh um 7h mit den lokalen Bussen. 5 Stunden Fahrt, verrueckte Fahrer, Mega-Schlagloecher, quechua-sprechende Frau die mir ihr Baby in den Arm drueckt und zwischendurch Fruehstueck auf dem Markt. Fuer mich gab es Bohnensalat und einen Bananenshake.
Als es in den Bergen anfing zu regnen, verliess uns etwas der Mut, denn wir wussten mit Hagel wuerde die Wanderung keinen Spass machen... Wir konnten dann doch bei Sonne loslaufen und trafen noch suesse Kinder auf dem Weg, die aus ihren Haeusern herausgelaufen kamen.
Jedoch regnete es sich leider schon sehr bald ein. Regen, Regen, Schlamm, abends wurde es kalt! Unser Zelt mussten wir halb im Schlamm und umgeben von Kuehen und deren Mist aufstellen. Gekocht haben wir im Zelt, es gab Suppe und lecker Pasta.
Beim Zaehneputzen im Freien hatten wir ein tolles Panorama und sahen tausend Sterne am Himmelzelt. Das fruehe Weckerklingeln am naechsten Morgen gegen 5Uhr und die Kaelte machten es schwer aufzustehen...und dann versauten wir uns auch noch den Haferbrei mit MSG (irgendein ekliger, supersalziger Geschmacksverstaerker), weil wir dachten es waere Zucker! Aber der Blick auf die Berge war fantastisch:
Der Weg ist teilweise nicht mehr als ein Trampelpfad und fuehrt durch Schlamm, ueber Felsen, Wiesen, durch kleine Baeche, vorbei an Kuehen und wunderschoenen Seen, immer umgeben von den riesig hohen Bergen!
Den Pass erklimmen (4800Meter ueber dem Meeresspiegel) und mit Rucksack von etwa 10kg auf dem Ruecken, da kann man schonmal ausser Atem kommen. Man durchsteigt den Gipfel und wird auf der anderen Seite ueberwaeltigt vom Anblick des zur rechten Hand liegenden schneebedeckten Gipfel!!!
Zu seinen Fuessen ein tuerkiser See. Man spuert die Staerke der Berge und ich fuehlte mich nicht bedroht, sondern geborgen bei seinem Anblick. Danke Mutter Erde (Pachamama) dachte ich.
Dort verweilten und genossen wir. Einen Kokatee gegen Ofris Hoehenkrankheit konnten wir nicht machen, denn der Kocher funktionierte in dieser Hoehe scheinbar nicht...
5 Stunden lagen bereits hinter uns, drei oder zwei weitere vor uns...wir blickten in ein weites Tal und begannen den Abstieg in flottem Schritt. Wenn unser Trinkwasser sich dem Ende zuneigte schoepten wir einfach Wasser aus einem Fluss und reinigten es mit Chemotabletten. Unser zweites Zeltlager war wieder wunderschoen, von hier aus hatten wir Ausblick auf drei schneebedeckte Berge, einen wundervollen Sternenhimmel usw. Auch an diesem Abend gab es wieder Nudeln mit Tomatensosse, frischem Basilikum und sogar Kaese und zum Nachtisch das heissbegehrte Stueck Schokolade fuer jeden von uns! Diese Nacht fror ich weniger, ich habe vor dem Einschlafen eine Yoga-Uebung praktiziert bei der mir immer warm wird...fuer was Yoga so alles nuetzlich sein kann!
Der dritte Tag, so wusste ich, wuerde wieder sehr anstrengend, denn an diesem Tag legten wir eine Strecke von 25 Kilometern zurueck, die bei gefuehrten Touren auf zwei Tage verteilt wird. Und diese Strecke ist nicht etwa eben die ganze Zeit. Und auch der Weg ist nicht immer eindeutig wie wir gleich zu Anfang feststellen mussten als wir auf der falschen Seite des Flusses zu wandern begannen....statt auf einem guten Wanderweg zu laufen, sprangen wir ueber kleine Baeche, viel Kuhmist und schlugen(!) uns durch Buesche und Gestruepp. Das war aetzend mit den fetten Rucksaecken!
Wir hofften, dass der Fluss irgendwo schmaler werden wuerde, so dass wir auf die richtige Seite koennen, aber es sah lange nicht danach aus und auch alles zurueckzulaufen war eine recht unattraktive Loesung. Irgendwann zogen wir einfach unsere Hosen und Schuhe aus und liefen durch den Fluss der an dieser Stelle recht flach war. Aber das Wasser war arschkalt und ich hatte Angst auf den Steinen auszurutschen und mitsamt meines Gepaecks in den Fluss zu fallen. Das Ende vom Lied: alles ging gut und wir haetten die Seite gar nicht unbedingt wechseln muessen, haha.
Eine weitere Herausforderung stand uns bevor ohne dass wir dies ahnten. Wir gelangten auf einer weiten Wieseflaeche in eine Art Wasser-Gras-Labyrinth. Sprangen von Grasbueschel zu Grasbueschel im Glauben es so auf die andere Seite schaffen zu koennen. Als wir schon mitten drin waren, saehn wir eine andere Gruppe weit links von uns, dort schien es einfacher zu sein, aber dort gelangten wir nicht hin. Joes Fuss klatschte bei einem Sprung ins Wasser und angepisst stapfte er daraufhin mit beiden Beinen durch das tiefe schlammige Nass.
Ofri und ich zogen wiedermal die Schuhe aus und fanden so unseren Weg. Oh Mann, das hat uns eine ganze Stunde Zeit und Nerven gekostet, denn wir wussten, wir muessten noch um die 7 Stunden laufen! Meckern hilft da nix...es ging weiter durch wunderschoene Landschaften, die allen Aerger wieder wett machten.
Die Sonne knallte und wir beendeten unsere Tour zufrieden am Nachmittag in einem kleinen Oertchen names Cochapampa, wo ein kelines Maedchen ihr erstes Foto machte, dieslichtet uns ab:
Leider wurde ich auf der Rueckfahrt von einem alten indigenen Mann (mit dem und 2 anderen Leuten ich mir die Rueckbank des Autos teilte) vollgequatscht, den ich kaum verstand, der starken Mundgeruch und kaum Zaehne hatte und der mich staendig an der Hand beruehren musste, nun ja, das gehoert wohl auch dazu. Immer schoen nett bleiben und laecheln.
Der Ausflug war toll und ich bin sehr sehr froh, das ich ihn genauso gemacht habe!
Leider bin ich in Huaraz noch ein weiteres Mal krank geworden, ich muss knapp an einer Lebensmittelvergiftung vorbeigeschrammt sein, wurde aber zum Glueck von den Leuten gut umsorgt. Sie brachten mir Tee, Medikamente (oinke Fluessigkeit auf Foto) und buchten meine Busreise um. In diesen zwei Tagen machte ich auch das erste Mal die Begegnung mit Bedbugs, irgendwelchen Viechern die nachts aus der Matratze gekrochen kommen und einem ganz viele kleine juckende Stiche zufuegen...
Aber auch ein paar gesunde und wunderbare Tage konnte ich noch dort verbringen, bei tollem sonnigen Wetter uebrigens! Der Blick von unsrer Dachterasse:
LA COSTA
Von Huaraz ging es dann nach etwa anderthalb Wochen weiter in das kleine Fischeroertchen HUANCHACO am Pazifik bei Trujillo. Hier relaxte ich ein paar Tage am Meer, sah mir Ruinen der Moche-Kultur an und lernte einen netten deutschen Restaurantbesitzer (mit peruanischer Freundin) kennen bei dem ich meine erste Ceviche ass, roher Fisch zubereitet mit Limette, Schaerfe usw. dazu Yucca, Zwiebel und mmmhhh einfach lecker. Hier ein Foto von dem typisch peruanischen Essen, dass man am besten nur in Restaurants seines Vertrauens und nur bis Mittags verzehrt.
Da der Ort sehr ruhig war, zu ruhig und ich nicht surfe, brach ich schon nach 2 tagen gen Sueden Perus auf.
Achtstuendige Busreise nach Lima ueber Nacht von dort 4 Stunden nach PISCO.
1. Juni 2010
Brasil - Familia, Caipirinhas & mucho alegría
Es ist erstaunlich, was man in 4 Wochen Brasilien alles erleben kann. Aber dieses Mal nicht bezogen auf Abenteuer und Sightseeing, sondern auf Menschen. Ich habe mich auf die Suche nach meinen Kielwagen-Familienwurzeln gemacht - und bin fündig geworden...
Ich wusste aus Erzählungen meiner Verwandten, dass sich Ende des 19.Jhd. einige Kielwagens auf den Weg nach Brasilien gemacht haben (Hungersnot, Auswanderungswelle Europa). Einziger Hinweis waren ein Fährticket von Hamburg nach Brasilien (Internetquelle) und die Namen Ernest und Wilhelmine Kielwagen. Meine Family hat keinen vollständigen Stammbaum und es gibt nur noch knapp 20 Personen unserer "Sorte" - zumindest in Dtl.
Aber zum Glück gibt es ja Facebook, das weltweite Netz, was Menschen in aller Welt ganz einfach verbindet. Und so habe ich vor 2 Jahren mal "Kielwagen" gesucht und ca. 6 brasilianische Kielis in meinem Alter gefunden. Soweit so gut. Wir sind seitdem in Kontakt und ich habe immer gemeint, dass ich eines Tages mal komme. Der Tag war gekommen und mein Flieger nach Sao Paulo gebucht.
Also, mein Plan war Folgender: Ich gehe dahin, sage "Hallo ich bin eine Kielwagen aus Deutschland und ich glaube IHR seid meine Familie :) " Mit einem dicken Lächeln verziert muss das doch klappen...
1. Runde: ankommen in Sao Paulo / Alphaville
Nach meinem katastrophalen Anflug (siehe Blog unten) landete ich irgendwann in Sao Paulo und wurde von der ersten Family in ALPHAVILLE erwartet. Sie holten mich sogar ab, obwohl es 1 Stunde entfernt war. Super netter Empfang, Mutti Juanita und Papa Douglas (der schonmal sehr deutsch wirkte) waren ganz begeistert, dass ich sowas mache. Wir schnatterten ohne Ende (auf deutsch und Spanisch, obwohl von nun an Portugiesisch auf dem Plan stand) ueber Familienverhaeltnisse und Co. Denn am nächsten Tag war ja eine Kielwagen-Hochzeit und ich sollte mich schonmal auf die Familienverhältnisse einstellen. Zu Hause iangekommen, im extrem schicken Nachbarviertel mit viel Security und einem super huebschen Häuschen , empfingen mich Amanda und Lukas (ca.mein Alter) und erzählten lange mit mir. Dann bekam ich mein Einzelzimmer, was nach wochenlangen Dormitorios (Schlafsäalen mit bis zu 20 Leuten) eine Wohltat mit ungewohnter Ruhe war.
2. Runde: Hochzeit Kielwagen
Mit grosser Aufregung wurde ich bereits von sämtlichen Kielwagens erwartet und mit Freude, strahlenden Gesichtern und 2 Meter ausgebreiteten Armen empfangen und mit Küsschen begrüsst (in Brasilien wird immer und mit jedem - egal ob fremd oder Freund - zur Begrüssung ordentlich auf die Wange geküsst). So erntete ich massig Küsschen und hörte überall "Qué linda". Später fand ich dann heraus, dass damit mein Aussehen gemeint war und vor allem die älteren Damen waren ganz angetan und später auch sämtliche Neffen einer Tante zwischen 15 und 25 ;)
Das Wetter war perfekt, 26Grad, Sonne satt, entspannte Stimmung, eine süsse kleine Hochzeit und ganz viele Fragen zu klären. Ich war wirklich aufgeregt: 1.) Landessprache Portugiesisch 2.) nur fremde Gesichter 3.) auf unbekannter Suche nach neuer Familie...was für ein Spass sag ich euch.Aber alle "Probleme"
wurden gelöst. Und das Wichtigste: WIR HABEN GEMEINSAME VORFAHREN!!! Als ich mit Opapa Buba und Oma Eva einige alte Namen ausgrub, trafen wir nach nur 20 Minuten auf Ernst und Wilhelmine! Sogar mit Jahreszahl, weil zur gleichen Zeit ein Nachkomme auf der Fähre von Hamburg das Licht der Welt erblickte. Von diesem Moment an war ich LA PRIMA DE ALEMANIA - die Cousine aus Deutschland!
Den restlichen Nachmittag lernte ich dann alle neuen Cousinen und Cousins kennen, sowie echten brasilianischen Caipirinha! Der hat mich umgehauen. In Brasilien trinkt man den nicht nur so langweilig wie in Dtl, sondern entweder mit Kiwi, Grapes, Lemon, Erdbeere oder Maracuja etc. und dann wahlweise mit Cachaça Rum, Vodka oder Sake. Lägga sach isch da. Mit 6 jungen tollen Leuten am Tisch hatte ich nach 3 Caipis und 2 Weinschorlen ordentlich einen kleben. Vor allem mit Carla und Jefferson, den Geschwistern aus Joinville, habe ich mich prächtig unterhalten können. Der Nachmittag war sehr gelungen, wir hatten alle viel Spass und jede Menge neue Eindruecke.
3.Runde: Mit dem Familienbus nach Joinville
Ich musste mich am nächsten Morgen schon von der 1.Family verabschieden, bekam eine Kette geschenkt und Proviant auf den Weg und wurde von der Mama mit feuchten Augen verabschiedet und aufgefordert, ganz schnell wiederzukommen. Dann ging es 8 Stunden mit 15 Kielis an Bord Richtung Süden. Liebevoll war auch der nächste Empfang im Haus vopn Carlas und Jeffersons Mama Melitta und den süssen Katzen Grimpaulo, Gatao, Branco, Gohan und Blue. Mit den Worten "Please feel like home" gestalteten sich die kommenden 7 Tage super entspannt. Gemeinsam verbrachten wir viel Zeit, faulenzten, guckten TV, kochten leckere Sachen oder schliefen aus. Zwischendurch ging es mit einem Freund der Familie ins Strandhaus des Papas nach ITAJUBA, der uns dort mit frischem deutschen Akzent erwartete und uns herrlich fangfriosche Riesengarnelen kochte.
Back in town trafen wir uns regelässig mit Carlas Freunden, gingen lecker Opa-Bier und Joinville-Maracuja-Schnaps trinken und spielten abends auf dem Balkon Gitarre bis in die Morgenstunden mit direktem Uebergang zum Fruehstueck als Mutti Melitta aufwachte :) Ab 11 gingen wir Kinder dann mal bissl schlafen. Auf jeden Fall ist in dem Haus immer was los, staendig Freunde oder Family, zumals auch der Bräutigam und seine Frau 10m entfernt wohnen. Dort gab es dann auch einen Abend den legendären COUSINS CLUB. Zudem auch ich mich jetzt zählen durfte, weil nur Kielis als offizielle Mitglieder gelten! Ich hab nen Grosseinkauf geschmissen und es gab wieder mal Caipis! So lecker, ich hab gelernt bekommen, wie man die richtig macht. Wir spielten den ganzen Abend Guitar Hero und schnatterten bis 5Uhr morgens (wieder mal unter der Woche! Wie die Brasilianer das mit dem Arbeiten am nächsten Tag schaffen, weiss ich nicht)
Ansonsten gabs in der Woche noch ein Treffen mit den alten Kielis, um den Stammbaum aufzuhuebschen und Infos auszutauschen, ich kochte noch fuer die ganze Gang und am letzten Abend gab es noch en typisch brasilianisches Churrascu.
Leider hiess es hier nach 7 Tagen: Abschied nehmen und ich wollte nicht gehen! Melitta kümmerte sich wie eine Mutti um mich, mit Carla, Jefferson und den Freunden hatte ich so viel Spass und werde definitiv wiederkommen. Auch hier habe ich meine Reise-Schmuck-Kollektion aufgebessert bekommen, mit einer Kokoskette und 2 Paar wunderschönen HAWAIANAS - super schicke Flip Flops, die super belibet sind in Brasilien.
4. Runde: Die deutscheste Stadt Brasiliens: Pomerode
Pomerode liegt knapp 2 Stunden entfernt von Joinville, ebenfalls Santa Catarina und ist umgeben von reichlich grüner und intensiver Natur. Und dort, zwischen saftigen Bergen, Palmen und tropischer Luft liegt das kleine Pomerode mit vielen Fachwerkgebäuden und deutschen Namen. Ludmilla, Jeffrey und Papa John Kielwagen (Kinderarzt) holten mich am Busbahnhof ab. Nach kurzer Stadtrundfahrt auf super deutsch vom Papa und englischen Ergänzungen der Kinder ging es ins schicke grosse Haus, wo ein Churrascu auf mich wartete. Klaro wurde wieder gegrillt und feinstes Fleisch und Kartoffelsalat aufgetafelt. Auch hier hatte ich wieder ein Einzelzimmer mit eigenem Bad, nen Pool im Garten und ganztags essen. Die Brasilianer kümmern sich alle fantastisch und sehen zu, dass mein Gewicht auf keinen Fall nach unten geht ;)
3.Runde: Mit dem Familienbus nach Joinville
Ich musste mich am nächsten Morgen schon von der 1.Family verabschieden, bekam eine Kette geschenkt und Proviant auf den Weg und wurde von der Mama mit feuchten Augen verabschiedet und aufgefordert, ganz schnell wiederzukommen. Dann ging es 8 Stunden mit 15 Kielis an Bord Richtung Süden. Liebevoll war auch der nächste Empfang im Haus vopn Carlas und Jeffersons Mama Melitta und den süssen Katzen Grimpaulo, Gatao, Branco, Gohan und Blue. Mit den Worten "Please feel like home" gestalteten sich die kommenden 7 Tage super entspannt. Gemeinsam verbrachten wir viel Zeit, faulenzten, guckten TV, kochten leckere Sachen oder schliefen aus. Zwischendurch ging es mit einem Freund der Familie ins Strandhaus des Papas nach ITAJUBA, der uns dort mit frischem deutschen Akzent erwartete und uns herrlich fangfriosche Riesengarnelen kochte.
Back in town trafen wir uns regelässig mit Carlas Freunden, gingen lecker Opa-Bier und Joinville-Maracuja-Schnaps trinken und spielten abends auf dem Balkon Gitarre bis in die Morgenstunden mit direktem Uebergang zum Fruehstueck als Mutti Melitta aufwachte :) Ab 11 gingen wir Kinder dann mal bissl schlafen. Auf jeden Fall ist in dem Haus immer was los, staendig Freunde oder Family, zumals auch der Bräutigam und seine Frau 10m entfernt wohnen. Dort gab es dann auch einen Abend den legendären COUSINS CLUB. Zudem auch ich mich jetzt zählen durfte, weil nur Kielis als offizielle Mitglieder gelten! Ich hab nen Grosseinkauf geschmissen und es gab wieder mal Caipis! So lecker, ich hab gelernt bekommen, wie man die richtig macht. Wir spielten den ganzen Abend Guitar Hero und schnatterten bis 5Uhr morgens (wieder mal unter der Woche! Wie die Brasilianer das mit dem Arbeiten am nächsten Tag schaffen, weiss ich nicht)
Ansonsten gabs in der Woche noch ein Treffen mit den alten Kielis, um den Stammbaum aufzuhuebschen und Infos auszutauschen, ich kochte noch fuer die ganze Gang und am letzten Abend gab es noch en typisch brasilianisches Churrascu.
Leider hiess es hier nach 7 Tagen: Abschied nehmen und ich wollte nicht gehen! Melitta kümmerte sich wie eine Mutti um mich, mit Carla, Jefferson und den Freunden hatte ich so viel Spass und werde definitiv wiederkommen. Auch hier habe ich meine Reise-Schmuck-Kollektion aufgebessert bekommen, mit einer Kokoskette und 2 Paar wunderschönen HAWAIANAS - super schicke Flip Flops, die super belibet sind in Brasilien.
4. Runde: Die deutscheste Stadt Brasiliens: Pomerode
Pomerode liegt knapp 2 Stunden entfernt von Joinville, ebenfalls Santa Catarina und ist umgeben von reichlich grüner und intensiver Natur. Und dort, zwischen saftigen Bergen, Palmen und tropischer Luft liegt das kleine Pomerode mit vielen Fachwerkgebäuden und deutschen Namen. Ludmilla, Jeffrey und Papa John Kielwagen (Kinderarzt) holten mich am Busbahnhof ab. Nach kurzer Stadtrundfahrt auf super deutsch vom Papa und englischen Ergänzungen der Kinder ging es ins schicke grosse Haus, wo ein Churrascu auf mich wartete. Klaro wurde wieder gegrillt und feinstes Fleisch und Kartoffelsalat aufgetafelt. Auch hier hatte ich wieder ein Einzelzimmer mit eigenem Bad, nen Pool im Garten und ganztags essen. Die Brasilianer kümmern sich alle fantastisch und sehen zu, dass mein Gewicht auf keinen Fall nach unten geht ;)
Zu Besuch fuer die 5 Tage war Onkel Edgar, 89 Jahre, der seit Jahren an der Stammbaumforschung sitzt und nun mit mir einiges zusammenführen wollte. Die Tage waren auch hier weiterhin sehr entspannt mit viel ausspannen und Erlebnisse verarbeiten und dem Regen trotzen. Jeffreys und Georges Freundinnen Aline und Tati waren regelmässig zu Besuch, sodass wir immer 6 Leute im gleichen Alter waren und dementsprechend ab und an mal lecker...naaa...??? rischtisch, Caipirinhas mixten. Aline kredenzte sogar selbstgemachten Batida de Coco! Dazu Fotoshow von deren Europareise und viel Gelache, weil nonstop zwischen deutsch, englisch, spanisch und portugiesisch, sowie in extralaut für Onkel Edgar übersetzt wurde. Ich war im Stadt-Immigrations-Museum, im Zoo und hab mir das örtchen angesehen.
Gleich neben Pomerode liegt Blumenau, wo sich noch einige Kielwagens tummelten. Mit Gustavo habe ich am längsten Kontakt und somit musste er natuerlich auch kennengelernt werden. Es gab ne feine Stadttour, die bei herrlichem Sonnenschein echt Spass gemacht hat. Später am Abend kamen George und Jeffrey mit ihren Freundinnen dazu und wir verbrachten einen tollen Abend im Irish Pub mit vielen Anekdoten aus Kinderzeiten.
Die Kielwagens aus JOINVILLE und die aus Es gab ne Stadttour mit Ludi und Gustavo, die bei viel Sonne echt Spass gemacht hat. Am Abend kamen Jeffrey und George mit ihren Mädels nach und wir hatten einen tollen Abend im Irish Pub...mit Caipirinha ;) POMERODE/BLUMENAU wissen, dass es einander gibt, kennen sich aber nicht. Für mich natürlich super Anknüpfungspunkt, um mich da mal einzumischen und die beiden Ecken zu verbinden. Wenn ich schonmal da bin...
Aber auch hier hiess es erstmal wieder Aufwiedersehen, weil ich nur noch 6 Tage hatte und ich mir die Insel FLORIANOPOLIS nicht entgehen lassen wollte. Der Abschied war herzallerliebst wie immer. Als Andenken gab es Brasilienohrringe und ne Kette, sowie ein Shirt, damit ich bei der WM weiss, wofür ich zu jubeln habe.
5. Runde: Mit den Cousins auf FLORIANOPOLIS
Eine Insel, 42 Strände, 26 Grad - das war eine tolle Woche. Nach viel Faulenzen war nun Strand und Küsten-Hopping angesagt. Ich hatte super Glück mit dem Wetter, denn vor und nach meinem Besuch gab es Regen. So konnte ich wieder Sonne tanken, braun werden und strahlen. Die ersten Tage war ich mit den Jungs in einem Haus derer Freunde, 3 Minuten zum Dünen-Surfer-Strand! Ich habe insgesamt nur 10 Strände erkundet, aber deren Vielfalt hat mich schon begeistert. Mit Dünen, roten Felsen, weissem Sand, , mit Steinen oder Klippen, Häusern oder Bergen. Jeder anders und jeder so schön.
In der Woche haben wir Abends gegrillt, Churrascu!!! und Caipis getrunken und Leute aus Joinville besucht, die dort wohnen. Unter anderem ein sehr schräger aber super lieber Trash-Film-Regisseur, der uns zu sich einlud. Und dann habe ich natürlich die Kielwagen-Cousins einander vorgestellt. Sie verstanden sich super und werden definitiv jetzt in Kontakt sein. Wär ja aber auch eine Schande wenn nicht. Die Jungs mussten alle irgendwann mal wieder arbeiten und ich hatte wieder mal Adios zu sagen. Tat mir sehr leid, weil es sich mit allen echt schon wie Family angefuehlt hat!
Die letzten 3 Tage war ich in einem genialen Hostel, was ich mit nur einem einzigen Gast teilen "musste". Ich hatte ein 6er Zimmer mit Fensterfront, Dusche mit Blick auf den See/Lagoa und Sonnenaufgang vom Bett aus inklusive. 3 Geschwister haben das Hostel neue eröffnet und bewirteten uns 2 Gäste königlich. Danke Submarino!!! Gustavo wohnt ab und zu in Floripa bei seiner Freundin und hatte Zeit und Lust, mir die Insel zu siegen und fuhr mich in sämtliche Ecken und am letzten Tag in die Nachbarstadt Balneario de Camboriu. Diese Stadt ist das Miami Brasiliens und das sieht man:
Aber nach knapp 4 Wochen Brasilien wartete der Flieger auf mich, der mich nach Buenos Aires fliegen sollte. Dieses Mal war ich den Tränen nahe, als ich mich in den Flieger setzte. 4 Wochen in der Fremde, mit Menschen, die man virtuell über das Internet kontaktiert und nie zuvor gesehen hatte. Menschen, die einen mit ausgebreiteten Armen empfangen und einen Familie nennen, obwohl die Wurzeln 150 Jahre zurückliegen. Menschen, die mich bitten, so schnell wie möglich wiederzukommen und meine Familie aus Deutschland mitzubringen. Menschen, die ich schnell und gern in mein Herz geschlossen habe und eine Zeit, die ich niemals vergessen werde! DANKE FÜR ALLES KIELWAGENS BRASILIEN!!!
BILDER, IMPRESSIONEN & EMOTIONEN:
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