19. August 2010

Adios Peru - Hola Bolivia

Der Titicaca See

Es war nach einem letzten feierreichen Wochenende in Cuzco nun an der Zeit nach BOLIVIEN aufzubrechen worauf wir uns beide schon sehr freuten. Von Cuzco nahmen wir einen Bus nach Puno (Peru) von wo aus wir einen ersten Blick auf den TITICACASEE werfen konnten und dass bei Sonnenaufgang.

 Nach etwa zweistuendigem Warten mit einem Fruehstueck aus Pfannkuchen gings in den naechsten Bus. Irgendwann gelangten wir mit diesem endlich an die Grenze und durften nach kurzem Aussteigen, Passstempeln usw. nach Bolivien. 
Direkt beim Kauf der ersten paar Notwendigkeiten wurde uns bewusst wie guenstig die kommenden Wochen werden wuerden.

Nach kurzer Zeit erreichten wir dann endlich den direkt am See liegenden Ort COPACABANA und verliebten uns bereits bei der Hostelsuche in  dieses kleine Oertchen. Wir checkten bei (Hostel) Sonia ein und bekamen ein neurenoviertes Doppelzimmer fuer einen Spottpreis. 

Von da aus begannen wir das Oertchen zu entdecken z.B. die wunderschoene Kirche in orientalisch anmutendem Stil,
die Markthalle, die Souvenirstrasse usw. Besonders beeindruckte uns auch der Blick von unserer Dachterasse die wir ab nun jeden Abend bei Sonnenuntergang aufsuchten. 



Da wir keine Kueche im Hostel hatten und das Essengehen sowieso sehr billig ist, assen wir von nun an fast nur mnoch auswaerts. An diesem Abend gab es lecker Knoblauchbrot, Pasta, Salatbueffet und Rotwein, jaja sehr bolivianisch ; )


Am See liegend planten wir am naechsten Tag unseren relativ straffen Zeitplan fuer Bolivien und schauten uns dabei das Treiben am Ufer an.Die Menschen hier aehneln wie wir fanden schon sehr den peruanischen Menschen, doch waren die Frauen in Bolivien irgendwie noch kleiner und rundlicher, doch sie schleppten mindestens genausoviel in ihren bunten Tuechern auf dem Ruecken.
Zu unserem Plan gehoerte auch ein zweitaegiger Besuch der ISLA DEL SOL im Titicacasee.  Am Tag 100  der "Reise unseres Lebens".
Etwas verplant machten wir nicht die typische und direkte Ueberfahrt mit einem der Boote in den Norden der Insel, sondern wanderten erst noch einen Teil am Festland des Sees entlang um dann von dort mit einem kleinen Ruderboot zur Insel uebergesetzt zu werden. Hier ein paar Impressionen vom Ufer dieses beeindruckenden Sees:
Eine kleine Ortschaft.
So Schreiberwechsel...Ich nahm dann kurzer Hand auch mal die Ruder in die Hand und wollte dem sichtlich erschöpften Bolivianer etwas Arbeit abnehmen. Ganz schön anstrengend!                       
Bei der Ankunft begrüßten uns Lamas, Esel und Säue in Massen und wir bahnten uns langsam den Weg durch die zahlreichen Terrassen den Berg hinauf, beginnend im Süden der Insel. Als erstes kamen wir an den TRES FONTANAS vorbei, drei von den Inkas vor Jahrhunderten gefertigten  Brunnen, die für Gesundheit, ewige Jugend und Schönheit standen. 
Wir liefen einige Stunden bei tollstem Sonnenschein bis zur Mitte der Insel, aber der Weg war nicht ohne. Wir hatten durch die Höhe um die 3000 M.ü.N.N. ganz schön zu tun. In CHALLA übernachteten wir im fast einzigen Hostel als einzige Gäste. Wir hatten ein Doppelzimmer mit Aufenthaltsraum und Blick auf den See mit Terrasse und Sonnenuntergang - für 2,50€ p.P.! 
Beim Abendessen entkamen wir knapp einer kleinen Rauchvergiftung, als der Herr des Hauses ein kleines Lagerfeuer nicht mehr unter Kontrolle bekam und die Büsche unnah des Essenraums Feuer fingen. Aber am Ende ging alles gut und wir konnten glücklich mit unserem Bier auf unseren 100.Reisetag anstoßen!

7Uhr raus, 20min. später mit geackten Sachen los, weil unser Tag aufs Deutschland Spiel ausgerichtet war (siehe WM-Blog). Mit Umweg wanderten wir los, aber an diesem Tag sollte stündlich alles schöner und immer schöner werden. Ein bisschen geschwächt mit Schnupfen, Husten und schwachen Muskeln zogen wir los und ließen uns von der Natur berauschen. Die Luft war frisch und so rein, dass man sie pausenlos in tiefen Zügen aufsaugen wollte. 

Nach nur einer Stunde erreichten wir CHALLAPAMPA, den nördlichen Inselort, an dem es auch die Sagen umwobenen Inkaruinen geben sollte. Nach typisch bolivianischem Weißknüppelbrot mit Erdbeermarmelade erfuhren wir, dass es wegen Touristenmangel kein Boot um 10.30 geben wird. 
Mit viel Zeit im Gepäck fragten wir uns zu den im Guide beschriebenen und gelobten Inkaruinen durch und landeten auf einem weitläufigen, flachen Hügel. Die Sicht auf den See war wundervoll, aber die drei Steine, die sich da tummelten, konnten wir nur ungern als Ruinen akzeptieren. Wir amüsierten uns ein wenig über den Rummel darum und liefen weiter verträumt über den Hügel. 
Wir wunderten uns noch ein bisschen, weil der Guide und auch vorherige Reisende uns davon berichtet hatten. Der Sonnentempel, der Opferstein, das Inkalabyrinth...Wir suchten uns eine windfreie Ecke und ließen uns etwas von der Sonne verbrennen und schrieben Tagebuch und genossen diese Energie der Isla del Sol. 
Wir hatten noch 90 Minuten bis zu unserer Mittagsfähre, als uns ein Guide ansprach und uns zu den Inkaruinen schicken wollte und mit seinem Finger auf einen Berg deutete. Da fiel der Groschen! Wir sind ernsthaft zum falschen "Berg" gelaufen. Er meinte, wir bräuchten 45 Minuten hoch und 45 runter. Da uns das leicht knapp erschien und wir das auf keinen Fall verpassen wollten, sprinteten wir mit gezückter Kamera los. Wir hatten ein Spitzentempo drauf, aber ärgerten uns schon bald über unsere leicht naive "Dummheit" bzw. Faulheit, uns nochmal zu erkundigen. 
Die Aussicht war tatsächlich noch besser als von der anderen Insel, weil man am höchsten Punkt der Isla der Sol war und den Titicacasee 360` sehen konnte. Maravilloso! Türkises Wasser mit Strand, malerische Felsen und von riesigen Steinen gesäumte Wege, die sich auf und ab durch die Bergkette zogen. Nach 25 Minuten und einigen flotten Fotos waren wir oben und erblickten die diversen Inkaruinen. Piedra Sagrada, Templo del Inca, Roca Sagrada, Laberinto Chinkana. Mit flottem Schritt und offenem Mund über den freudigen "Fund" in letzter Minuten flitzten wir rum. Die Farben reichten von blau, beige, braun bis gelb und orange, das Licht der Sonne und die Formationen der alten Inkatempel und Mauerreste ist einzigartig. 
Beim nächsten Mal werden wir uns gegenüber etwas skeptischer sein und uns eher informieren. Ende gut alles gut, Fähre bekommen und gut zurückgeschippert.


Alle Bilder vom Titicacasee und der magischen Insel:
http://www.facebook.com/album.php?aid=197704&id=509288286&l=3af95475f3

12. August 2010

Machu Picchu

An unserem dritten Tag fruehstueckten wir wie gewoehnlich wieder alle zusammen und machten uns dann auf den Weg, an diesem Tag meist den Schienen nach Aguas Calientes entlang folgend. Es war an diesem Tag zwar auch wieder super heiss, aber wenig anstrengend zu laufen, da es kaum bergauf oder ab ging. Unser Mittagessen bekamen wir an einem suessen Haeuschen mit super gemuetlicher Terasse.

Spaeter konnten wir noch auf einen rauschenden Fluss blicken deren Felsformationen fast surreal erschienen, alles weichgewaschen und irre Farbgebung.













Gegen Ende des Wandertages machte der Guide uns auf etwas oben am Hang aufmerksam und es war tatsaechlich unser erster Blick auf die Ruinen des Machu Picchu, allerdings von unten und nur schwer zu erkennen. Wow, wir waren dem Ziel also schon so nahe und wuerden es am naechsten Morgen erreichen, das spornte an.

Der Tag gestaltete sich als einfach, doch zog er sich ganz schoen in die Laenge und so waren wir am Ende doch froh endlich AGUAS CALIENTES erreicht zu haben. Das Hostel war besser als alle anderen zuvor, wir hatten eine warme Dusche, ein Dreibettzimmer und einen Blick auf die geschaeftigen Gassen und einen naheglegenen Schulhof.
Abends gingen wir alle zusammen essen, es gab Pizza und leckere Vorspeisen. Wir waren in dieses Restaurant gegangen, weil man uns am Eingang einen guten Preis angeboten hatte, nur leider war der beim Schreiben der Rechnung schon wieder vergessen und es kam zudem noch eine gehoerige und unlogische Portion an Steuern darauf. Das wollten wir uns so nicht gefallen lassen, doch all das Diskutieren half nix und so schrieb Caro unter Zuhilfenahme des Handyrechners einfach die Rechnung um und wir hinterliessen eben diesen Betrag. Typisch war auch, dass man nicht einzeln bezahlen konnte, denn Wechselgeld gibts so gut wie nie und die Arbeit will sich sowieso niemand machen...andere Laender andere Sitten, ja.An diesem Abend gingen wir mit einer gewissen Aufregung in der Magengegend aber auch erschoepft und zufrieden zu Bett, denn wir wussten, dass wir am naechsten Morgen zu funktionieren hatten.
Der Plan war um 3.30h aufzustehen und um 4h loszuwandern damit wir nach etwa einstuendigem Erklimmen der Stufen unter die ersten 400 Leute am Eingang des Macvhu Picchu kommen, denn nur diese duerften an diesem Tag auch den Wayna Picchu erklimmen von dem man einen fantastischen Blick auf alle Ruinen hat.
Und tatsaechlich machten wir uns um kurz nach 4h auf Achse, natuerlich war es noch dunkel und wir waren ganz kribbelig, denn aus allen Richtungen sah man Lichter den gleichen Weg gehen, alle trugen ihre Kopflampen und hatten einen schnellen Schritt drauf. Wir ueberholten einige, einige aber auch uns und unsere Gruppe war schnell in viele kleine zersplittert. Ich blieb mit Caro und 2 anderen Maedels zusammen und wir trauten uns kaum eine Pause einzulegen, dabei war es sauanstrengend unentwegt Stufen zu steigen die nichtmal gleichmaessig sind, dazu noch im Stockdunkeln und bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Uns rann der Schweiss, aber wer stoppt der nicht gewinnt. Und gerade als wir uns dann doch fuer eine Pause entschieden, etwa nach 45 Minuten straffen Stufensteigens sahen wir eine Treppe die anders aussah und helleres Licht. Wir gingen dort hoch UND waren ploetzlich da, vor dem Eingang UND dort standen nur 30 (!) andere Leute. Wir freuten uns wie sau und sahen vom iEingang aus den Sonnenaufgang bevor wir eingelassen wurden.


Wir passierten dann die Schranken, gingen einen Weg an einem Abhang entlang und sahen erstmal nur Nebel.
Als dieser sich langsam verzog trauten wir unseren Augen kaum, denn langsam taten sich die Ruinen vor uns auf und auch der Wayna Picchu wurde enthuellt. Da waren wir nun also!!!
Wir staunten erstmal alle zusammen eine Runde und machten dann Fotosessions, denn jeder wollte ein Foto von sich vor dieser gigantischen Kulisse!

Der Guide fuehrte uns durch die Ruinen und erzaehlte uns an verschiedenen Orten spannende Geschichten hierzu bis wir uns irgendwann frei auf dem Gelaende bewegen konnten.
Unser Glueck an diesem Tag wurde uns erst spaeter nbewuust als uns erzaehlt wurde, dass wegen des Zugstreiks (zum Machu Picchug mit dem viele kommen statt dort hinzuwandern) seit Tagen kaum Leute angekommen seien und statt 2500 an diesem Tag nur etwa 400 da sind.Das war dann wohl auch ein Grund dafuer, dass wir unter den ersten 30 Leuten oben waren...

Aber da wir ja noch nicht genuegend Stufen gestiegen waren, krakselten wir auch noch den Wayna Picchu herauf was etwa 30 Minuten dauerte. Auf den schmalen Stufen und Gaengen kamen einem ab und an Leute entgegen, die einen aufmunterten "der Ausblick ist die Arbeit wert" usw. Und das war sie!  Wir konnten den letzten Teil des Original Inkatrails aus der Ferne anschauen auf dem heute Touris nach mehhreren Tagen Wanderung den Machu erreichen. Die kompletten Ruinen sahen wir von oben und die gruene bergige Landschaft von der dieser magische Ort umgeben wird.
Der Aufstieg bis an die oberste Spitze war etwas abenteuerlich, da man durch enge Felsspalten kriechen, Leitern heraufklettern und einige Leute auf schmalen Abschnitten passieren musste.


Ganz oben waren mehrere Felsen auf denen wir uns platzierten und ewig einfach nur die Aussicht genossen UND Faxen machten:





Irgendwann wurde es Zeit die Ruinen langsam zu verlassen doch zuvor wurden noch ein paar mehr Fotos geschossen zum Glueck mit kaum Menschen darauf, denn wir gehoerten an diesem Tag zu den letzten :D
Den gleichen Fussmarsch den wir herauf gemacht hatten, machten wir nun wieder abwaerts. Wegen des Zugstreiks konnten wir an diesem Tag nicht mehr abreisen, gingen stattdessen gut Essen, Cocktails trinken und trafen sogar Matthias wieder. Wir fuhren erst am naechsten  Tag aus AGUAS CALIENTES weg und zwar mit dem beruehmten blauen Peru Rail Zug. Das war UNSER Machu Picchu Abenteuer!

ps: Noch am gleichen Tag in Cuzco liessen wir uns beide eine Ganzkoerpermassage von zwei talentierten peruanischen Frauen geben und assen spaeter ein drei Gaenge Menu, dieses Essen wurde von peruanischer Livemusik begleitet und danach gabs ueber ganz Cuzco ein Feuerwerk. Was fuer ein Abschluss!

Und hier noch einmal alle Bilder:
http://www.facebook.com/album.php?aid=192313&id=509288286&l=ee9deddc92

3. August 2010

WM-Feeling in Perú & Bolivia

Passend zur gerade abgeschlossenen WM gibts hier unseren persoenlichen WM-Blog-Spot. Wir haben natuerlich fleissig fuer unsere Nationalelf mitgefiebert und gefeiert und wollen euch an unseren Anekdoten teilhaben lassen.


Also generell konnten wir immer wieder internationale Fanvertretung gewinnen, die uns und unsere Grölerei unterstützten. Wir waren meist in klassische Deutschlandfarben gehüllt und hatten die Jungs und die Fahne dabei. Leider kamen wir meist aus diversesten Gründen zu spät oder haben  die Hymne verpasst. Özil hat viel Bumm gemacht, Müller war unser Held und Schweini und Poldi...nee ey "Vollidiot" :D



Nachdem ich Tanja nach unbaendiger Vorfreude und mit viel Trara und Freudentraenchen in Cuzco/Peru wiedertreffen durfte, gesellte sich auch gleich unser ehemaliger Studikollege Matthias (mit dem ich schon Buenos Aires unsicher gemacht habe) in Cuzco wieder zu uns. Fiesta war angesagt.
Und das erste Spiel am 13.6. stand bevor: Schlaaand - Australien.

Dieses unser erstes Spiel wollten wir in der uns heimelig gewordenen Kneipe "Siete Angelitos" direkt gegenueber unseres geliebten Hostels in Cuzco schauen und das taten wir auch, dazu luden wir ausserdem noch unsere australischen "Dorm-Mitbewohner" ein. Wir platzierten uns in der ersten Reihe vor der Leinwand auf Barhockern, bestellten uns ein Bier und jubelten fuer unser Team als es das Stadion betrat. Waehrend der Nationalhymne bekamen wir sogar Gänsehaut, ich glaube auch gerade weil wir uns in diesem Moment euch allen in Deutschland so nahe fuehlten. Wir wussten ihr wuerdet das Spiel genau zur gleichen Zeit schauen, versammelt zusammen sitzen und genauso mitfiebern. Die Australier in ihrem Eckchen waren recht still waehrend unsere deutsche Ecke (es feuerten  u.a. auch US-Amerikaner und ein Israeli das deutsche Team an) natuerlich ein paar Parolen schmetterte und die Fahne schwenkte. Aaron und Marco, die wir in der Kneipe ein paar Tage vorher kennenlernten, waren auch wieder dabei und  hatten eine  Schweizerin und Französin dabei und eine Deutschlandfahne. Diese Fahne befand sich 4 Tage zuvor noch im Besitz einer Cuzco-Kneipe, die sich für die WM gerüstet hatte. Nunja, dummerweise hatte er (ein bisschen) vergessen, dass es diese Kneipe war. Wir hatten gut zu lachen.
Bei jedem Tor wurden wir lauter und aufgeregter...sollte das Spiel wirklich so eindeutig enden, ohne dass Australien auch nur ein einziges Tor erzielt? Ja, sollte es! Nach dem Spiel stuerzten wir auf die Strasse, um auch allen die es noch nicht wussten kundzutun, dass Deutschland gewonnen hatte. Dabei entstand dieses Foto:


2.Spiel: Schlaaaand - Ghana (Machu Picchu)

Tja hierzu bleibt nicht viel zu sagen, außer dass wir es nicht sehen konnte. Stattdessen vergnügten wir uns zwischen Machu Picchu und Wayna Picchu und sprangen durch alte Inkaruinen. Als wir aufgeregt nach Ende der Spielzeit im Restaurant das Ergebnis erfahren wollten, zweifelten wir an unseren inzwischen recht guten Spanischkenntnissen, da die Antwort: Deutschland hat verloren, lautete. Leider war dem dann auch so.

3.Spiel: Schlaaaand - Serbien (Isla del Sol)

Wir planten unsere weiteren Ausflüge und Trips nach den WM-Spielen. So auch den Ausflug auf die Isla del Sol des Titicacasees. Wir wollten extra früh aufstehen (6Uhr, taten wir auch), dann die 2.Inselhälfte bewandern und die erste Fähre zurücknehmen, um pünktlich zum Spiel auf dem Festland zu sein, da es auf der Insel keine Übertragung gab. Da Nebensaison und "Winter" war und außerordnetlicher Touristenmangel (was das Reisen sehr angenehm macht), entschlossen sich die Bolivianer mal eben, keine Fähre fahren zu lassen. Wir mussten 4 Stunden auf die nächste warten, wodurch wir noch die 2. Halbzeit hätten sehen können.  ABER: Immer noch zu wenig Touris und deswegen umschipperten wir nochmal die ganze Insel und sammelten noch mehr Touris im Süden der Insel auf, um die Fähre vollzubekommen. Echt nervig und das Spiel dann auch vorbei.
Zurück in Copacabana versuchten, alle entgegenkommenden davon abzuhalten, uns das Ergebnis zu nennen. Dann trafen wir nach 1 Woche  wieder Aaron und Marco, die uns promt begrüßten mit "na habt ihr den Sieg gesehen?" Na super, dann wussten wir auch bescheid. Wir haben uns das Spiel Abends in der Widerholung in einer Bar angesehen.

4.Spiel: Schlaaaand - England (La Paz, 27.Juni 2010)

Geplant war, ein paar andere Deutsche (unter anderem Marco, Aaron und deren Begleitung, die wir zuvor schon in Cusco & Copacabana getroffen haben) im "Reinecke Fuchs" zu treffen, weil man dort laut Info anderer Deutscher fein Fuppes gucken kann. Wir also mit Taxi hin, der Fahrer keinen Plan von nix und guckt erstmal 3 mal in meinen Stadtplan.Nuescht. Geschlossen, keine anderen Deutschen und wir somit allein. Also wieder zurueck zum Hostel "Wild Rover", da wir ja einen Hostel internen Pub haben. Haetten wir eher ueber die Tatsache "Pub", genauer "Irish Pub" nachgedacht, waere unser Auftritt vor Ort wohl etwas weniger auffaellig gewesen. Noch im Taxi vorm Haus gabs das erste Tor fuer Deutschland und wir stuermten laut groehlend ueber die Strasse ins Hostel und rein in den Pub und feierten dem Bildschirm entgegen. Nach ca. 5 Sekunden verstummten wir, weil um uns herum eine Totenstille herrschte und wir ca. 70 bedepperte Englaender sitzen sahen. Alle nicht very amused in unsere Richtung guckend, schauten Tanja und ich uns kichernd an und huschten durch und ergatterten uns einen Platz bei Mathieu, unserem Dormnachbarn aus Frankreich, der fuer Dtl mitanfeuerte.  Die Englaender (leiiicht in der Ueberzahl) hielten es nicht fuer neotig, ihr Team anzufeuern und so uebernahmen Tanja und ich das Kommando. Das zweite Tor fuer Dtl. kam, wir lauthals empor und tanzend auf unseren 2 Quadratmeter Deutschland-Pub. Dann das erste Tor England und das zweite nicht gewertete, aber wir sangen unser Team mit "Auf gehts Deutschland schiesst ein Tooooor...." geradewegs ins 3:1! Voellig ausser Atem rasteten wir wieder aus und sangen schonmal unsere Sporti-Hymne aus dem Jahr 2006 (wobei ich heut rausfand, dass es tatsaechlich wieder ne aktuelle Version gibt) "...mit dem Herzen in der Hand und der Leidenschaft im Bein wollen wir Weltmeister sein." Wir waren uns schon des Sieges sicher und Tanja rief auf einmal "England zum Fruehstueck". Wir guckten uns an, prusteten los und ich bruellte nochmal auf englisch hinterher "England for breakfast". Und dann schliesslich noch das 4:1 und wir riefen durch den ganzen Pub "Two English Breakfast please" :D Das kam dann promt und wir liessen es uns mit Genuss schmecken. Tanja hatte sich schon ein paar Bier gegoennt und war Mittag schoen angeschwispt und ich durfte wegen bolivianischer Magen-Darm-Unpaesslichkeiten leider nur zugucken.   

Nachmittag gings direkt weiter. Argentinien spielte und wir schauten mit ca. 8 Deutschen das Spiel im Argentinienrestaurant. Spaeter wechselten wir nach oben in den Saal, wo die Stimmung ordentlich war. Als wir unschwer zu erkennen als Deutsche erkannt wurden (Fussballshirts und ich wieder fein in scharz-rot-gold gehuellt), schwenkte der Aufmerksamkeitspegel ganz flott zu uns - 100%. Was Anfangs nach lustigen Stimmungsliedern klang, war schnell Anti-deutsche-Fussball-Parole. Natuerlich alles im Fussballspass. Irgendwann war das Spiel unwichtig und die blau-weissen Herren umzingelten uns und troeteten uns voll. Wir stimmten unsere Lieder an. Anbei waren 2 Kamerateams aus Bolivien und Argentinien, die das ganze brav aufzeichneten und uns interviewten. Das ganze ging nach dem Spiel auf der Strasse weiter, wo wir alle ausgelassen zusammen und vor allem international tanzten.  


5. Spiel: Schlaaand - Argentinien (Tupiza, 03.07.)

Ein weiteres aufregendes Spiel schauten wir in Tupiza, ganz im Sueden Boliviens. Wir hatten unseren 2tagigen Pferdeausritt und auch unsere 4 taegige Tour durch die Salzwueste von Uyuni danach gelegt und waren froh diesmal auch rechtzeitig zum Spiel in einer recht neutralen Umgebung (keine groelenden Argentinier um uns herum), einer Pizzeria sein zu koennen. Zunaechst waren wir die einzigen Gaeste, doch das hoerte sich wahrscheinlich nicht so an, denn wir groelten wieder. Bereits nach dem ersten Tor flutschte mir spontan ein "Vamos Alemania ohohohoh Adios Argentina ohohohoh" heraus und diese Hymne hielt sich hartnaeckig auch gegen die dreisten Zwischenrufe des Kellners fuer Argentinien..
Nach der ersten Halbzeit gesellten sich ein paar Niederlaenderinnen dazu, ein deutsches Paerchen und in der Halbzeit auch endlich unsere Fussballkollegen Marco und Aaron, sie brachten auch die bereits in Cuzco geklaute Deutschlandflagge mit! Zusammen kippten wir einiges an Bier, denn schliesslich gab es ja wiedermal wat zu Feiern, ein 4:0 gegen Argentinien! Wie gerne haetten wir nach diesem Spiel nochmal eben den Aergentiniern aus dem Restaurant gegenueber gestanden die eine Woche zuvor noch so laut rumgetoent hatten...

Achja und Maradona, die arme kleine Fleischbretzel, tat uns am Ende tatsächlich ein bisschen leid. Das Beste wirds wohl sein, die für ihn größte Niederlage seines Lebens in einer Schnitzeldiät zu verarbeiten...

6. Spiel: Schlaaand - Spanien (Uyuni)

Holland war bereits weiter und wir fest überzeugt, ihnen Auge um Auge im Finale den Titel abzuluxen. Nach unsere Salzwüstentour, die 1 Stunde vor Spielbeginn endete, suchten wir uns einen Pub. Unsere gesamte Tourgruppe begleitete uns und wollte uns anfeuern, zumal wir die Deutschlandfahne schon 3 Tage am Jeep durch die Wüste fuhren.
Die Stimmung war anders als sonst, als ob wir es gespürt hatten, aber die traurige Ecke der Spanier mit diesem traurigen und unspektakulärem Tor ließ unsere Mundwinkel hängen und die Stimmung ganz weit unten. Welch ein Dilemma, als ob wir sowas nicht schon bei der letzten WM erleben mussten.

Aber nichts destotrotz waren wir stolz wie Bolle auf unsere Nationalelf und freuten uns für sie, weil sie sich ja noch den 3.Platz ergattert haben.
Und außerdem: der größte Erfolg war ja, dass wir einige große Flugzeugmaschinen vollpacken konnten mit Engländern, Italienern, Franzosen und Argentiniern.
Leider haben die Brasilianer, unsere Favoriten (neben Dtl) auch abtreten müssen. Wir hatten ja bis zuletzt die Hoffnung, dass wir das Finale in Brasilien mitverfolgen können, da Fussball in Peru und Bolivien stimmungstechnisch nicht so intensiv war, da keine der Länder ein Team in Südafrika hatten. Naja mit einer enttäuschenden Ansage mussten wir dann erfahren, dass die orange 11 Brasilien rausgekickt hat. Adios.

Die WM war toll, war intensiv, war international und wir konnten sie mit neuen Freunden aus aller Welt und unseren Familien am Telefonhörer und Fotoemotionen aus Deutschland mitverfolgen. Auf ein Neues 2014 in Brasilien.