Es faellt mir immer schwerer, unsere derzeitige Stimmung in Worte zu fassen. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen, wie wunderschoen und anders hier alles ist. Alte, aermlich wirkende Doerfer mit kleinen Huetten und trotzdem einem so liebevollem Flair. Monsunregen, von denen Deutschland ein halbes Jahr leben koennte und klares Wasser wie in der Karibik (nun gut, sollte man meinen beim karibischen Meer). Aber jetzt von vorn...
Am Donnerstag machten Tanja und ich uns mit Bryan aus Californien (der uns ein sehr angenehmer Reisebegleiter ist und uns Maedels beim Reisen in fremden Laendern ein sicheres Gefuehl gibt) auf den Weg zur Karibikkueste. Die 4 stuendige Reise dorthin bot uns fantastische Ausblicke. Bananenplantagen soweit das Auge reicht und zwischedurch tiefe, saftig gruene Schluchten, deren Ende man nur erahnen konnte. Garniert mit rasanten Ueberholmanoevern und engen Strassen, war die Busfahrt ein kleines Abenteuer. Hatte ich schon die schwuelen 35Grad Celsius erwaehnt? Puuhhh....
Unser 1.Ziel an der Karibikkueste hiess CAHUITA. Als wir uns dem Dorf naeherten, tauchte linker Hand ploetzlich das Karibische Meer auf. Tosende, weisse Wellen, die auf den Sand aufprallten und Blicke durch den von jungen Palmen gesaeumten Strand zuliessen. Dort nahmen wir kurz nach Ankunft das erste Bad im warmen Wasser, den Blick in die Wolken gerichtet und vor lauter Fassungslosigkeit, dass wir jetzt wirklich gerad dort sind, liessen wir uns von den Wellen schaukeln.
Dort angekommen, sattelten wir unsere Rucksaecke und trotteten Dorfeinwaerts auf der Suche nach einem Hostel. Schnell bekamen wir von den einheimischen Ticos ein willkommenes Gefuahl uebermittelt, was uns diese so fremde Welt ganz schnell ganz interessant erschienen liess. Es fuehlte sich ein wenig an, als seine wir mitten in einer guten ARTE-Doku.
Ein Hostel war auch schnell gefunden. Cabinas Safari hatten fuer uns tolle Zimmer mit eigener Terrasse und der nicht wegzudenkenden Haengematte! Nach einem typischen Abendessen (Casados mit Reis, Bohnen und Fisch) liessen wir uns mit Buechern, Tagebuch und Cerveza nieder und lauschten den imposanten monsunartigen Regenfaellen, die auf die flachen Daecher prasselten.Sehr beeindruckend.
Am Donnerstag sind wir 5 Stunden etwa 8km im tropischen Regenwald, PARQUE NACIONAL DE CAHUITA wandern gewesen. Dauerregen ist heftig, sobald alles ausserhalb der regendichten Superjacken - und damit meinen wir wirklich alles, was man sonst noch an Klamotten traegt - nass war. Aber es hat sich gelohnt, denn wir haben neben Nasenbaeren und Wadschbaeren, tollen Schmetterlingen und Bananenspinnen freche Affen in freier Wildbahn sehen koennen. Ein grosser Spass. Aehnlich wie der Versuch, danach wieder per Bus in das Dorf zurueck zu kommen. Dazu stelle man sich im Regen an eine Strasseneinmuendung und warte geduldig...und warte...und warte...Ende gut, alles gut.
Fuer Tanja und mich ging es am Nachmittag weiter die Kueste lang runter nach PUERTO VIEJO. Dieser huebsche Ort steht voll und ganz im Zeichen des Reggae. Rot, gruen und gelb ueberall, wo man hinblickt. Frisch-Obst-Staende, bei denen Kokosnuss to go bekommt und insgesamt war alles bunt und schoen und entspannt. Trotzdem herrschte irgendwie emsiges treiben, ein Hostel neben dem anderen, sodass fast schon ein Glreichgewicht zwischen der schwarzen Tico/Bevoelkerung und den Rucksacktouristen bestand. Die Luft war sehr schwuel und machte unseren winter geplagten "Europaeerkoerpern (wie Tanja es so treffend formulierte) zu schaffen. Aber wir trugen brav unsere Rucksaecke zum ROCKIN J'S - ein Haengematten/Hostel am Meer.
Fuer 5 Dollar pro Nacht konnten wir in relativ entspannter Atmosphaere und in mit unzaehligen Moasiks verzierten Anlage die Selle baumeln lassen. Zumindest ewar das der erste Eindruck. Denn leider mussten wir schnell feststellen, dass dieses Frei-Luft-Hostel - welches vor einiger Zeit noch als Geheimtipp galt - nunmehr auf Menge statt auf Komfort aus war und die Sauberkeit und Hygiene darunter litten.
Wir haben 2 Tage in Puerto Viejo verbracht. Sind durch das Dorf geschlendert, haben unsere Waesche von Einheimischen waschen lassen, die uns schwitzenden Backpackern damit sehr entgegenkommen! Am Freitag haben wir uns Raeder ausgeliehen und sind ueber 20km durch die Gegend gefahren. Zuerst waren wir in Punta Uva, einem beliebten Surfspot Costa Ricas und spaeter noch in Manzanilla, dessen Strand zu den schoensten Costa Ricas zaehlt.
Am Abend gab es wie auch schon am Tag zuvor Live Music. Ein Reggae-Band, die uns einige Stunden lang ordentlich tanzen liess, um anschliessend schlapp und kaputt in unsere Haengematten zu fallen und beim Rauschen des Meeres einzuschlafen.
Hasta luego, Caro