So verabschiedeten Caro und ich uns also… Ihrer Abreise nach Deutschland folgte meine, aber erst mal nur weiter nördlich innerhalb Brasiliens und zwar Richtung NATAL im Bundesstaat Rio Grande do Norte von wo aus ich mir den PRAIA DA PIPA zum Ziel machte.
Frohen Mutes zog ich voll gepackt mit meinen inzwischen 4 Taschen auf zum Stadtbus. Als der endlich kam quetschte ich mich mit Hilfe des Fahrkartenverkäufers und einem anderen Mann durch das Drehkreuz hinten im Bus.
Ich schwitzte wie sau, aber zum Glück bekam ich bald einen Platz und konnte meinen Kram um mich herum horten. Sehr schnell musste ich feststellen, dass wir uns nur sehr langsam vom Fleck bewegten, überall Stau, kaum ein Vorankommen. ABER ich blieb ruhig, hatte ja als Deutsche genug Zeitpuffer eingebaut um den Langstreckenbus noch rechtzeitig zu erreichen für den ich das Ticket natürlich auch schon in der Tasche hatte.
Ich schwitzte wie sau, aber zum Glück bekam ich bald einen Platz und konnte meinen Kram um mich herum horten. Sehr schnell musste ich feststellen, dass wir uns nur sehr langsam vom Fleck bewegten, überall Stau, kaum ein Vorankommen. ABER ich blieb ruhig, hatte ja als Deutsche genug Zeitpuffer eingebaut um den Langstreckenbus noch rechtzeitig zu erreichen für den ich das Ticket natürlich auch schon in der Tasche hatte.
Doch wie es kommen sollte, dauerte es bereits doppelt solang wie gewöhnlich und ich fragte nach, wie lange wir wohl etwa bis zum Ziel bräuchten. Die Antwort „hore e meia“ schockte mich, denn anderthalb Stunden hatte ich nicht mehr. Mein Bus sollte in 40 Minuten fahren! Draußen schüttete es inzwischen wie aus Eimern, wie so häufig im Juli in dieser Region. Mein Kopf ratterte, was tun?
Kurzentschlossen und zur Überraschung aller entstieg ich dem Bus und wollte ein Taxi abfangen. Es schien als hätte ich mir einen der schlechtesten Plätze in der Stadt ausgesucht…jedes Taxi besetzt. Aber nach gefühlten 10 Minuten bekam ich eins und der sehr redebegeisterte Fahrer, der nicht verstand, dass ich ihn nicht verstand, fuhr mich in aller Seelenruhe zu einem Terminal, zum FALSCHEN. Die Zeit tickte, aber ich schaffte es gerade noch rechtzeitig um mir einen Snack zu kaufen, aufs Klo zu eilen, mein Gepäck und mich einzuchecken.
Kurzentschlossen und zur Überraschung aller entstieg ich dem Bus und wollte ein Taxi abfangen. Es schien als hätte ich mir einen der schlechtesten Plätze in der Stadt ausgesucht…jedes Taxi besetzt. Aber nach gefühlten 10 Minuten bekam ich eins und der sehr redebegeisterte Fahrer, der nicht verstand, dass ich ihn nicht verstand, fuhr mich in aller Seelenruhe zu einem Terminal, zum FALSCHEN. Die Zeit tickte, aber ich schaffte es gerade noch rechtzeitig um mir einen Snack zu kaufen, aufs Klo zu eilen, mein Gepäck und mich einzuchecken.
Nach 21 Stunden Busfahrt im überklimatisierten Bus und über 1000 Kilometern erreichte ich Natal am Morgen und verpasste direkt den nächsten Bus zum PRAIA DA PIPA...so dachte ich zumindest, doch er kam verspätet – zum Glück!
Erfahrungen aus denen Träume gemacht sind
Erfahrungen aus denen Träume gemacht sind
Der Bus brachte mich und drei andere Passagiere bei offenen Fenstern, durch die der warme Fahrtwind blies, zum Ziel. Zwar hatte ich den Namen eines Hostels zu dem ich wollte, aber keinen Plan wo das lag, keine Telefonnummer, gar nix. Aber wie das dann doch so ist wenn Engel reisen, stand direkt ein anderer Engel an der Haltestelle und fragte mich „do you have a place to sleep yet?“ Ich sagte ihr wohin ich wollte, aber dass ich weder wüsste wo das sei, noch ob ein Bett frei wäre. Sie holte ihr Engel-Handy raus und rief einen Kollegen an, denn diesem gehört das SUGARCANE Hostel zu dem ich wollte. Als sie sagte, dass er mich in 3 Minuten mit dem Auto abholt, musste ich grinsen, alles läuft wie geschmiert, auch ohne deutschen Plan!
Das Hostel war ein kleiner Traum, genau wie das kleine Ferienörtchen am Praia da Pipa insgesamt auch .Ich kam in einem 6-Bettzimmer unter, vor meiner Tür lag der Aufenthaltsbereich: eine Terrasse mit Blick auf Palmen und das Meer, Hängematten, eine Bar usw.
Ich verbrachte ein paar tolle Tage und Nächte hier, lernte Niederländer, Norweger, Briten, Brasilianer usw. kennen, aß mit ihnen und ging mit ihnen aus, natürlich tanzen, ja, „Samba Samba die ganze Nacht“. Als die Hostelfreunde mich verließen, blieb ich noch in einer Freiluftbar in der Nähe des Strandes, weil ich eine tanzfreudige Gruppe Brasilianerinnen kennenlernte, die mir bereitwillig ihr Können zeigten und mich ermutigten so richtig die Hüften zu schwingen. Irgendwann spürte ich den Rhythmus und passte meine Schritte ihrem schnellen Samba-Getrappel an. Jeder musste mal in die Mitte, oh je. Als die Party zu Ende ging ließ ich mich dann aber nicht mehr überreden noch weiterzuziehen, ich hatte genug, es war toll so wie es war und ich hatte ja schon Pläne für den nächsten Tag, denn schließlich wollte ich jede Minute an diesem Ort auskosten.
Ich verbrachte ein paar tolle Tage und Nächte hier, lernte Niederländer, Norweger, Briten, Brasilianer usw. kennen, aß mit ihnen und ging mit ihnen aus, natürlich tanzen, ja, „Samba Samba die ganze Nacht“. Als die Hostelfreunde mich verließen, blieb ich noch in einer Freiluftbar in der Nähe des Strandes, weil ich eine tanzfreudige Gruppe Brasilianerinnen kennenlernte, die mir bereitwillig ihr Können zeigten und mich ermutigten so richtig die Hüften zu schwingen. Irgendwann spürte ich den Rhythmus und passte meine Schritte ihrem schnellen Samba-Getrappel an. Jeder musste mal in die Mitte, oh je. Als die Party zu Ende ging ließ ich mich dann aber nicht mehr überreden noch weiterzuziehen, ich hatte genug, es war toll so wie es war und ich hatte ja schon Pläne für den nächsten Tag, denn schließlich wollte ich jede Minute an diesem Ort auskosten.
Vollkommene Glückseligkeit – Samba, Delphine und Meer
So machte ich mich am Morgen allein und im Regen aber bei über 20Grad auf zur Delphin-Bucht, versprach mir aber im Voraus nicht zu viel, denn schon in Panama hatten wir uns auf Delphine gefreut und vom Touriboot aus lediglich zweimal ne Flosse gesehen, dann wurden die Tiere von dem Motorenlärm wieder vertrieben.
Die Felsen in der Gegend hatten tolle Farben, manche waren pechschwarz, das Meer sah zum Träumen schön aus und ich war neugierig. Schnell vergessen war die anfangs leichte Angst vor einem Überfall an diesem scheinbar einsamem Strand. Als ich jedoch nach etwa 15 Minuten in die Bucht einbog sah ich ein paar Leute, die sich im Wasser und unter Sonnenschirmen an Land befanden. UND ich sah in der Nähe des Strandes etwas kurz auf- und wieder abtauchen. War das nun tatsächlich ein Delphin? So nah?
Ja! Ich sah zu, dass ich schnell ins Wasser kam und wartete ab. Die Regentropfen trübten den Blick ins Wasser und ich war ganz aufgeregt. Zu recht, denn schon nach kurzer Zeit tauchte in etwa drei Metern Entfernung ein Delphin auf. Ganz kurz sah ich seinen Kopf und den geschmeidigen Körper, dann war er wieder weg. Ich hatte meine Hände vor dem Mund, wollte nicht kreischen, aber staunte dann wohl doch laut, denn die Frau neben mir nickte mir nur glückselig zu. Zusammen mit einer handvoll Leute durfte ich auch noch eine Mutter mit ihrem Kleinen beobachten, das sich mit dem rosafarbenen Bauch nach oben durch das Wasser bewegte. In dieser Bucht gehen die Eltern mit ihren Jungen vermehrt auf Nahrungssuche.
Auch wie ein Delphin einen Fisch jagte war spannend anzusehen so aus der Nähe, er tauchte immer wieder nur mit dem Kopf auf und schnappte nach dem zappelnden Fisch. Nichts konnte mir in den kommenden Tagen etwas anhaben, ich spürte völlige Glückseligkeit und war so dankbar! Und natürlich bin ich am Tag darauf gleich nochmal zur Bucht gegangen.
Auch wie ein Delphin einen Fisch jagte war spannend anzusehen so aus der Nähe, er tauchte immer wieder nur mit dem Kopf auf und schnappte nach dem zappelnden Fisch. Nichts konnte mir in den kommenden Tagen etwas anhaben, ich spürte völlige Glückseligkeit und war so dankbar! Und natürlich bin ich am Tag darauf gleich nochmal zur Bucht gegangen.
Sowieso kamen spätestens hier Urlaubsgefühle auf, denn ich erkundete die nahegelegenen Strände zu Fuß und allein und genoss in vollen Zügen den Sand zwischen meinen Zehen, die Leichtigkeit des Seins, die malerische Küste Brasiliens, die freundlichen Gesichter am Strand, die positiven Gedanken beim Einschlafen und Aufstehen. Am Abend vor meiner Weiterreise gesellte ich mich zum gemeinsamen Barbecue im Hostel und verdrückte wie es sich dort gehört ordentlich Fleisch.
Auf nach Fortaleza
Zum Glück habe ich Geduld und Gelassenheit gelernt, denn die Fahrt nach FORTALEZA erwies sich wieder einamalals …lang. Ich verpasste gleich nach dem ersten Bus den Anschlussbus in NATAL und musste 6 Stunden warten. Die Zeit vertrieb ich mir in einem kleinen „Restaurant“ gegenüber des Bahnhofs, weiter traute ich mich nicht zu entfernen, denn mir war die Gegend sehr suspekt! Zwar schien der „Kellner“ sehr nett und aufmerksam - er sah aus wie ein alter Mann aus den Südstaaten der USA in den 50ern oder so – aber alles andere war irgendwie spooky.
Der Klientel sah nach Straße aus, nach Prostitution und Armut. Ich schlang mein Essen runter und flüchtete mich wieder in den Busbahnhof. Dort las ich ein gutes Buch, eine kleine Katze gesellte sich zu meinen Füßen und ließ sich eine ganze Weile von mir streicheln und trank mein Wasser. Dann bin ich noch mit einem jungen Mann ins Gespräch gekommen der wohl mit Seepferdchen arbeitet und mit dem gleichen Bus fahren wollte. Sein englisch war ebenso schlecht wie mein portugiesisch, aber für ein wenig Konversation war es doch ausreichend.
In Fortaleza angekommen wartete ich auf meinen brasilianischen Capoeira Trainer aus Deutschland/Siegen. Er hatte wohl meine sms nicht bekommen, er war nicht da… Ich wollte ihn anrufen, hatte aber den Zettel mit seiner Nummer verloren und sie auch nirgendwo sonst notiert. Ich sah mich schon allein in Fortaleza umherirren ohne Kontakt zu ihm aufnehmen zu können. Zum Glück fiel mir jedoch die sms ein die ich ihm geschickt hatte, sie befand sich noch im „gesendet“-Ordner, so hatte ich seine Nummer wieder, juhu! Naja um eine lange Story kurz zu machen: nach weiteren 4 Stunden Wartens trafen wir uns endlich.
Doch dann kam schon der nächste Schlag ins Gesicht. Der angekündigte Capoeira-Workshop für den ich extra nach Brasilien gekommen war , auf den ich mich schon ewig freute und der mit 14 Tagen angesetzt war fand nun doch erst 3 Tage später statt und würde nur 4 Tage dauern. Außerdem seien keine anderen Schüler aus Deutschland bzw. Europa da und damit gab es auch keine gemeinsame Unterkunft. RUHE BEWAHREN.
Nachdem wir den ersten Tag mit gemeinsamem Frühstück, Umhergurken und am Strand chillen verbrachten suchte ich mir ein Hostel und versuchte mich schnell mit der neuen Situation abzufinden: nur drei Tage Workshop, wieder Unterkunft in einem Hostel, keine Bekannten. Ich setzte mich von den Jungs ab, weil sie anderes im Kopf zu haben schienen als sich um einen Gast aus Deutschland zu kümmern und ich mich unabhängiger bewegen wollte. So schlug ich meinen Weg zum finalen Hostel, zu Garnelen und Forró ein…
Fortaleza: Heiß, richtig heiß
Nachdem ich eine Nacht in einem muffeligen kleinen Hostel ohne Außenbereich und mit komischen Zimmernachbarn schlief, machte ich mich am nächsten Morgen gleich früh auf die Flip Flops (nicht „auf die Socken“…) um die Stadt zu erkunden. Was ich fand war zunächst erst mal Hitze, kein Lüftchen wehte, mir stand der Schweiß auf der Stirn.
Voller Freude entdeckte ich das Backpackers Inn gleich um die Ecke, in das ich mich umquartierte. Es war der totale Gegensatz zum anderen Hostel: alles war irgendwie draußen, die Küche, der Aufenthaltsraum. Die Zimmer usw. sind alle sehr offen gehalten, haben keine Scheiben in den Fensterrahmen, überall sind Hängematten angebracht und alles ist total gemeinschaftlich und nett. Ich konnte mir ein Bett aussuchen und entschied mich für eines direkt an der Balkontür in einem buntbemalten Zimmer.
In diesem Hostel fand ich viele nette, witzige und aufgeschlossene Leute aus Israel, Russland, Brasilien, Deutschland, England, Spanien usw. mit denen ich die folgenden Tage verbrachte. Wir fuhren zu verschiedenen Stränden, schlemmten von Buffets, tranken Kokosnuss und Acai am Strand, spielten Gitarre, gingen tanzen, kochten im Hostel und quatschten über alles was uns gerade in den Sinn kam. Nachts in open air Discos lernte ich erneut was es heißt bis in die Morgenstunden zu brasilianischen Klängen zu feiern – tanzen (Forró, Samba usw.) satt!
Oh und unbedingt erwähnen möchte ich noch die Marktstände an der Promenade Fortalezas, die die besten Garnelen und Sardinen verkaufen, die ich je gegessen habe. Wir kauften sie kiloweise in Beuteln um sie dann im Strand-Restaurant nebenan mit Knoblauch, Limetten usw. zubereiten zu lassen und sie dann mit Blick aufs Meer und einem leckren kalten Bier genüsslich zu verzehren.
In dieser Zeit lernte ich auch Benita aus Freiburg (Bild) kennen mit der ich fast jede Minute der letzten Woche meiner Reise verbrachte. Doch zu unserer traumhaften Woche in CANOA QUEBRADA und zum Capoeira-Workshop nächstes Mal (das letzte Mal!) mehr…